Entsetzlicher Lärm durch Löschhubschrauber im einst idyllischen Elbtal, ekeliger Brandgeruch bis weit nach Gohrisch, nicht wieder zu erkennende Felslandschaften mit schwarzen Baumstümpfen, die einem Mondgebirge gleichen ohne Vogelgezwitscher oder einen grünen Farnwedel. Die noch immer nicht eingedämmten Feuersbrünste im Nationalpark Sächsische Schweiz sind nicht nur ein Fiasko für die Flora und Fauna. Die Massenabreisen von Gästen aus aller Welt und die Stornierungen bis in den Winter wegen komplett gesperrter Wälder und der verheerten Natur lassen auch für den Tourismus nichts Gutes ahnen. Zumal Experten davon ausgehen, dass die verheerenden Schäden womöglich zehn Jahre lang sichtbar bleiben.  

Filme schauen in einer atemberaubenden Kulisse mit dem Canaletto-Blick - das gibt es nur bei den Dresdner Filmnächten! Obwohl erst Halbzeit ist, verkünden die Veranstalter schon Besucherrekorde. 47.000 kamen zu den Kino-Höhepunkten, 86.500 zu Konzerten. Bis zum 28. August ist das sogenannte Königsufer der Dresdner Neustadt an der Elbe für die beliebten Events geöffnet.

Er nannte sich Canaletto! Das venezianische Maler-Genie Bernardo Bellotto schuf in Öl Stadtlandschaften, die nicht nur fotografisch präzise, sondern auch mit solch detailreicher Staffage geschmückt sind, dass sie auch 270 Jahre nach ihrem Entstehen den Betrachter verzaubern. Dresden, Pirna und der Königstein zählen zu seinen großformatigen Arbeiten, die für uns heute oft die einzigen Zeugen der großen Vergangenheit sind. Bis zum 28. August ist die Sensationsschau noch im Zwinger (Galerie Alte Meister) zu bewundern.

Wegen der schrecklichen Waldbrände rund um Dresden, erarbeitet die Landeshauptstadt gerade ein Verbotskonzept, welches ab Anfang August das Abbrennen jeglicher Feuerwerke - auch jene der Filmnächte nach den Roland-Kaiser-Konzerten - und die Nutzung öffentlicher Feuerstellen und Grillplätze (z. B. an der Elbe) bei Androhung hoher Strafen verbietet.

Das 30. Moritzburg Festival für Kammermusik findet vom 6. bis 21. August unter der künstlerischen Leitung des Cellisten Jan Vogler rund um das einst königliche Wasserschloss Moritzburg statt. Nach Angaben der Veranstalter sollen in diesem Jahr 33 Solisten in 22 Veranstaltungen Kammermusikgenuss bieten.

Dresden gibt sich gern weltgewandt und es gibt Bürger, die glauben, mit sportlichen Ereignissen das Ansehen der Stadt aufpolieren und dabei noch gutes Geld verdienen zu können. Zumindest ließen sich die eigentlich von den exorbitant hohen Startgebühren (über 350 Euro pro Starter) lebenden Veranstalter des für den 30. Juli geplanten "Ironman 2022 Dresden" - ein Kombinations-Wettkampf aus Schwimmen im brackigen Wasser des Hafenbeckens, Radrennen und Lauf - neben Sponsorgeldern extra noch 200.000 Euro Fördermittel der öffentlichen Hand geben geben. 2500 Sportler aus 51 Nationen hatten sich angemeldet und wurden - obwohl die Veranstalter noch nicht einmal die Streckenführung genehmigt bekommen hatten, seit einem Jahr hingehalten. Am Donnerstag erfolgte die Absage! Viele waren schon mit Tausenden Euro Reisekosten von anderen Kontinenten angereist, fordern jetzt ihr Geld zurück. Ein schrecklicher Imageschaden für Dresden in der ganzen Welt!

Der 1959 in Annaberg geborene Dr. Rainer Grund war seit 1986 Mitarbeiter des Münzkabinetts der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und seit 2002 bis heute sein Direktor. Jetzt geht der Top-Experte, der sechs Generaldirektoren überlebte und die 2015 im Georgentor neu eröffnete sensationelle Dauerausstellung (leider werden nur 3300 von 300.000 Objekten der Münzsammlung gezeigt) konzipierte, in den Ruhestand.    

Ein entsetzliches Unglück mit seinem Ultraleichtflugzeug riss den 69-jährigen Chef des Dresdner Fernsehturmvereins, Eberhard Mittag, aus dem Leben. Er war Dienstagmorgen mit einem 80 Jahre alten Begleiter vom Flughafen Großenhain nach Österreich gestartet. Als der Kontakt abbrach, alarmierten die Angehörigen die Polizei. Erst in den heutigen Morgenstunden wurden das Wrack und die Leichen in einem Wald in Niederbayern entdeckt. Die Landeshauptstadt verliert einen engagierten Streiter für die Wiedereröffnung des 1969 errichteten und 1991 geschlossenen Fernsehturms im Ortsteil Wachwitz.

Die lodernden Feuer im Nationalpark Sächsischer Schweiz, die Rußwolken und der Feuergestank lassen Touristen die Sächsische Schweiz meiden. Kinder wurden bereits evakuiert, Gäste reisen ab oder nicht mehr an. Touristen dürfen den Bereich Hintere Sächsische Schweiz nicht mehr besuchen. Zudem erließ der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ein Betretungsverbot für die Wälder. Grund seien der zweite Großbrand binnen zweier Wochen und die anhaltend überwiegend trockene Witterung mit hohen Temperaturen. Ausnahmen gelten nur für Waldbesitzer, Jäger, Anwohner und Waldarbeiter.  Einzige Ausnahme ist die Felsenbühne Rathen, welche von dem Ort Rathen betretbar ist und den Spielbetrieb noch nicht eingestellt hat.

 

Ein mächtiger Flächenbrand in der Böhmischen Schweiz breitet sich seit gestern immer bedrohlicher auf deutsches Gebiet aus. Die Feuerwalze erfasse bereits den Nationalpark Sächsische Schweiz, lässt die Wälder in den Felsenklüften des Elbsandsteingebirges wie noch nie lodern. 250 Feuerwehrleute mit 39 Fahrzeugen kämpfen unter Lebensgefahr in den Schluchten und auf Kletterfelsen wie Großem Winterberg, Kipphorn und Kleinem Winterberg gegen die glühende Lohe. Sachsens Polizei hat nun sogar zwei Wasserwerfer in Marsch gesetzt.

Er war ein Welt-Tenor, der vielleicht beste Evangelist aller Zeiten - Kammersänger Prof. Peter Schreier (1935 - 1999)! Der in Meißen geborene Kruzianer sang 27 Jahre lang bei den Salzburger Festspielen, war Gast auf allen großen Bühnen der Welt und verdiente allein an Platten zig Millionen. Trotzdem blieb er bescheiden, hatte seinen Lebensmittelpunkt in Dresden-Loschwitz. Sein Biograph Dr. Jürgen Helfricht - Autor des Bestsellers "Peter Schreier. Melodien eines Lebens" aus dem Husum-Verlag - stellt das private Leben des Ausnahme-Tenors, welches er über Jahrzehnte bis zum Tode begleitete, am Samstag, dem 30. Juli, 15 Uhr, im Carl-Maria-von-Weber-Museum in teilweise unveröffentlichten Bilddokumenten vor.     

Das Sommerkonzert des "Dresdner Residenz-Orchesters", welches sonst in einem der Pavillons des Dresdner Zwingers musiziert, findet am 30. Juli, 17 Uhr, im Klosterpark der altehrwürdigen Abtei Altzella bei Nossen statt. Der Ticketpreis beträgt 25 Euro.

Als am 23. Juli 2012 mit Seiner Königlichen Hoheit Maria Emanuel Markgraf von Meißen Prinz von Sachsen Herzog zu Sachsen (1926 - 2012) verstarb, ging eine Epoche sächsischer Dynastiengeschichte zu Ende. Der in seinem Exil-Palais am Hang des Genfer Sees lebende Enkel des letzten Sachsen-Königs war der letzte Vertreter des sächsischen Herrschergeschlechts, der die Würde dieser Familie ausstrahlte, die Jahrhunderte alten Gepflogenheiten respektierte und die letzten Ritter und Nachkommen von Hofbediensteten um sich sammelte. Mit ihm - der keine Nachkommen hinterließ - ging diese Tradition verloren. Sein noch einige Monate das Amt des Haus-Chefs der albertinischen Wettiner bekleidende jüngere Bruder war schon wegen seiner nicht hausgesetzmäßigen Ehe gehemmt. Es erfüllt alle Freunde des Hauses Wettin mit großen Trauer, dass mit beiden Brüdern das Haus Wettin albertinischer Linie seit 2012 im Mannesstamm für erloschen gilt.   

Vor 90 Jahren starb ein Arzt, der 1898 in Dresden die welterste Spezialklinik für kranke Säuglinge gegründet hatte: Arthur Schloßmann (1867 - 1932)! Der in Breslau geborene und in Dresden aufgewachsene Kaufmannssohn war Kreuzschüler, studierte in Freiburg, Leipzig, Breslau und München Medizin. 1893 ließ er sich als Kinderarzt in der Pfotenhauerstraße 26 in der Johannstadt als Kindearzt nieder. Seine Forschungen galten u. a. der Frauenmilch als Säuglingsnahrung und einer Säuglingsfertignahrung, auch setzte er Vorläufer von Inkubatoren bei Frühgeburten ein. Hochgeehrt in Düsseldorf verstorben, fand er seine letzte Ruhestätte auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch (heute Dresden).

Ab dem 25. Juli wird die Brücke Blaues Wunder zwischen Blasewitz und Loschwitz im Zuge der grundhaften Sanierung für vier Wochen komplett gesperrt. Eine Queru8ng ist dann nur noch zu Fuß möglich. Selbst Fahrräder müssen geschoben werden. Nächste Brücken sind die Waldschlößchenbrücke in Dresden oder die Elbbrücken in Pirna.