Moritzburg
Moritzburg besitzt nicht nur das Schloss. Ein künstlicher Hafen mit Leuchtturm, die an das Schloss angebaute Kapelle aus dem 17. Jahrhundert, das Fasanenschlösschen im chinesischen Stil und die Dardanellen, ein artifizielles Ruinenensemble, sind weitere Höhepunkte der Parkanlage. Im Sächsischen Landgestüt werden Hengste für Forstwirtschaft, Dressur und Springreiten gezüchtet, und das Wildgehege beherbergt einheimische Tiere in natürlicher Umgebung. Nach dem Besuch der Käthe-Kollwitz-Gedenkstätte verlässt der von Natur und architektonischen Juwelen verwöhnte Besucher Moritzburg über die lange Schlossallee. Im Rücken das große, steinerne „H“ aus längst vergangenen Zeiten.
Ein großes, steinernes „H“, an den Ecken mit vier Rundtürmen abgeschlossen, inmitten von Wasser, umgeben von Wäldern und einer ausgedehnten Teichlandschaft – so ließe sich das Wasserschloss Moritzburg beschreiben. Die Gegend um Moritzburg war auch schon unter Kurfürst Moritz im 16. Jahrhundert vor allem eines – Jagdrevier. Und das zum Schloss erweiterte Jagdhaus diente den Fürsten und Königen seitdem zum „bescheidenen“ Quartier nach und vor der Jagd – Moritzburg ist damit vor allem ein Jagdschloss. Bis heute haben sich im Inneren Zeugnisse dieser fürstlichen Leidenschaft erhalten. Davon berichten Geweihe und geschossenes Wild genauso wie die mit Jagdszenen bemalten, barocken Ledertapeten. Die Symmetrie des Schlosses in barocker Bauform trägt die Handschrift des berühmten Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann, Erbauer des Dresdner Zwingers, und des Franzosen Zacharias Longuelune. Als Hofarchitekt August des Starken schuf Pöppelmann ein weniger verziertes, weniger plastisch hervortretendes und mehr auf die Grundformen reduziertes Bauwerk. Die matt wirkenden Farben Ocker und Weiß sind typisch für den sächsischen Barock, und bei richtigem Lichteinfall spiegelt sich im Wasser des Schlossteiches das ocker-weiße Schloss.
Inspiriert von Venedig, so wollte man sich zwischen Schlossteich und Fasanenschlösschen von Gondeleros rudern lassen. Jedoch stoppte den 2,5 Kilometer langen Kanalbau, ein Felsen, der in der geraden Linie des Kanals stand. Dennoch lohnt ein Ausflug zu dem um 1782 im Stil des Rokokos erbauten Fasanenschlösschen. Auch sollte man einen längeren Blick auf den Turm des Gebäudes werfen!
Mole und Leuchtturm ließ Friedrich August der III erbauen, nachdem er durch die Erzählungen eines russischen Admirals stark beeindruckt war. Die am Großteich errichtete maritime Anlage einschließlich der nachgebauten Kriegsschiffe dienten nur der Nachstellung einer Seeschlacht.
Dessen Tradition reicht bis in das Jahr 1815 zurück. Heute befinden sich im Landesgestüt ca. 100 Hengste. Die alljährliche Hengstparade ist ein touristischer Höhepunkt in Moritzburg.
Es kann ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken. Einst zäumten die noch zum Teil vorhandenen Mauern den Wildbestand ein, der für die Jagd des Adels vorbehalten war. Heute steht das Arial für Besucher des Tierparks offen.
Der letzte Wohnsitz von Käthe Kollwitz offenbart einen kleinen Einblick in mehr als 50 Jahre ihres künstlerischen Schaffens. Weitere Museen über ihr Leben und Wirken befinden sich in Köln und Berlin.