Wiederaufbau
Es waren engagierte Bürger Dresdens, später Deutschlands, ja vieler Kontinente, die sich für die Frauenkirche einsetzten und das Jahrhundertprojekt rund um den Globus propagierten. Ihr Elan steckte Hundertausende an, sich als Spender und Stifter zu engagieren. Mit der Enttrümmerung der Frauenkirch-Ruine im Januar 1993 startete das einzigartige Projekt – der archäologisch getreue Wiederaufbau eines der bekanntesten europäischen Gotteshäuser nördlich der Alpen. Zuerst wurde der Berg aus 22 000 Kubikmeter Schutt und Trümmern mit Hacke, Spatel, Pinsel und Großsauger Stein um Stein, Schicht um Schicht 17 Monate lang von Experten abgetragen. Für große Brocken standen Turmdrehkräne, Schreitbagger und Gabelstapler bereit. Der eigentliche Wiederaufbau – weltweit als Symbol für Frieden und Versöhnung wahrgenommen – startete dann am 27. Mai 1994 unter einem gewaltigen beheizten Bauzelt. Monat um Monat wuchs die Kirche fortan mit ihren gigantischen Fundamenten, den mächtigen Pfeilern und Mauern, den bizarren Kapitellen und Fenstergewänden, den gemeißelten Blumengebinden, umlaufenden Konsolen oder der kolossalen Kuppel mit ihren konkaven Schwüngen in die Höhe. Während in luftiger Höhe Ingenieure, Maurer und Steinmetze wirkten, begann im Sommer 1996 bereits in den historischen Katakomben der Unterkirche der Gottesdienst. Zur Wiedereinweihung der Frauenkirche am 30. Oktober 2005 waren schließlich 197,7 Millionen verbaut. Über eine Million Spender hatten sich mit Beträgen zwischen zwei Euro und 7,04 Millionen Euro daran beteiligt.
Jede große Tat benötigt ihre „Goldene Stunde“. Im Spätherbst des Jahres 1989 war sie für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche gekommen. Gerade hatten mächtige Demonstrationen friedliebender Bürger in Dresden, Leipzig und Berlin die alte Staatsmacht samt der SED-Vorherrschaft durcheinander gewirbelt. Die Mauer war gefallen, die seit Jahrzehnten bestehenden Strukturen ins Wanken geraten. Millionen DDR-Bürger waren wie in einem Rausch, testeten die neuen Freiheiten aus. Es war eine Zeit großer Möglichkeiten, Pläne und Visionen, aber auch die Zeit der Illusionen. Während viele Menschen Reisen planten, dem geeinten Deutschland entgegen fieberten und von Wohlstand in Freiheit träumten, fand sich eine kleine Schar traditionsbewusster Enthusiasten zusammen. Am 24. November trafen sich neun Bürger in der Wohnung des Kunsthändlers Heinz Miech (1914 – 1993) auf der Goetheallee: Architekt Dipl.-Ing. Steffen Gebhardt, Dipl.-Mediziner Hans- Christian Hoch und sein Vater, der Pfarrer Dr. theol. Karl-Ludwig Hoch, Hochbauingenieur Dr.-Ing. Hans-Joachim Jäger, Architekt Dr.- Ing. Walter Köckeritz, Kunsthistoriker Hans Joachim Neidhardt, Architekt Dipl.-Ing. Dieter Schölzel, Mikrobiologe Dr. med. vet. Rudolf Stephan und Zahnarzt Dr. med. Günter Voigt. Letzterer hatte die Initialzündung gegeben, am Reformations-Sonntag mit einem offenen Brief an 40 Persönlichkeiten Dresdens und Deutschlands den Wiederaufbau der Frauenkirche als Friedens-Symbol angeregt. Alle vereinte damals eine Idee: Die Gunst der Stunde nach der politischen Wende in der DDR für einen Wiederaufbau der Frauenkirche zu nutzen und dafür weltweit Verbündete zu suchen. Pfarrer Dr. Hoch kam gleich mit dem Entwurf „Ruf aus Dresden“ zum Treffen. Zwei Tage später war der weltbekannte Trompeter Prof. Ludwig Güttler als Vorsitzender und Sprecher der „Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Frauenkirche“ gewonnen. Als Startkapital stellte Professor Güttler 60 000 Mark seines DDR-Nationalpreises zur Verfügung. Im Januar 1990 erhielten diplomatische Kreise den überarbeiteten „Ruf aus Dresden – 13. Februar 1990“ zur Weiterleitung an die britische Königin und den US-Präsidenten. Am 13. Februar erfuhr die Welt von diesem einzigartigen Manifest, das von 22 Dresdner Persönlichkeiten unterzeichnet war und mit seinen klug gewählten Worten nicht nur in Deutschland, sondern europaweit, ja sogar rund um den Globus ungeahnte Kräfte entfesselte, Hilfsaktionen ins Leben rief.
Der überwältigende Erfolg ist vor allem aus der Aufbruch-Stimmung jener Jahre und der emotionalen Wirkung des Projektes auf viele vom II. Weltkrieg geprägte Menschen zu erklären. Als größtes überwiegend durch Spenden finanziertes Bauwerk ist die Frauenkirche damit in die deutsche Geschichte eingegangen. 197,7 Millionen Euro betrugen die Baukosten. Über eine Million Spender beteiligten sich daran. Am 28. Juni 1994 hatten der Freistaat Sachsen, die Stadt Dresden und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen die Stiftung Frauenkirche ins Leben gerufen und zu gleichen Teilen mit einem Kapital von neun Millionen Mark ausgestattet. Die Stiftung als Bauherr und Erbbauberechtigter des Grundstücks, das die Kirche einbrachte, darf ihr Vermögen nicht antasten. Lediglich Zinserträge stehen zur Verfügung.
An öffentlichen Mitteln steuerten die Bundesregierung 23 Millionen Euro vom Erlös der Herausgabe einer 10-DM-Gedenkmünze (Auflage 7,45 Millionen Stück), der Freistaat 26,5 Millionen Euro sowie die Stadt Dresden 11,8 Millionen Euro bei. Bei Geburtstagen, auf Gartenfesten, bei Firmen-Jubiläen, anlässlich von Trauerfällen, in Kirchgemeinden, Vereinen, Schulen, bei Führungen wurden für die Frauenkirche 28 Millionen Euro gesammelt. Die Nachricht von der Spende eines Nobelpreisträgers ging um die Welt: der gebürtige Deutsche Günter Blobel erhielt 1999 den Medizin-Nobelpreis. Vom Preisgeld spendete er 1,6 Millionen DM der Frauenkirche. Die grandiose Stifter-Brief-Aktion der Dresdner Bank brachte 64,1 Millionen Euro. Das ZDF überwies nach TV-Sendungen eingesammelte Spenden in Höhe von 5,1 Millionen Euro. Durch die Ostsächsische Sparkasse Dresden verkaufte Frauenkirch-Uhren erbrachten über 5,9 Millionen Euro. Wichtigstes Netzwerk bei der Spendenbeschaffung war die am 31. August 1990 gegründete Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche Dresden e. V. mit 6700 Mitgliedern in 23 Staaten der Erde. Mit vier ausländischen Frauenkirchen-Förderkreisen (Frankreich, USA, GB, Schweiz) betrug die Zahl der Aktiven etwa 13 000.
Am 4. Januar 1993 begannen Fachfirmen, Architekten, Denkmalpfleger und geschulte Hilfskräfte ihre Arbeit an der Ruine. Archäologische Enttrümmerung – so nannten Experten die Beräumung des 22 000 Kubikmeter umfassenden, bis zu 12,7 Meter hohen Tafelberges. 17 Monate lang wurde der 71 mal 74 Meter große Trümmerhaufen nach einem eigens festgelegten Schema abgetragen, das die Identifikation jedes Steines ermöglichte. Zuerst steckte man Planquadrate von 25 Quadratmetern Fläche ab. Dann trennte man die Fundstücke vom Schutt und markierte jeden Fund per Messingplakette mit eingestanzter Nummer. Nach einem ersten Versuch, den früheren Platz der Steinbrocken an Hand alter Fotos und Architekturzeichnungen im Kirchbau zu lokalisieren, schätzten Architekten deren Nutzen in sechs Güteklassen ein. Nochmals untersucht, fotografiert und digital gespeichert, gelangten die Sandsteine in extra unter freiem Himmel errichtete Hochregallager. Alles diente einem Ziel: Originalgetreuer Aufbau nach alten Plänen unter Verwendung der noch benutzbaren alten Steine! Als sich am Ende der Enttrümmerung die Grundform des Zentralraumes, das griechische Kreuz, zeigte, waren 8 390 Steine (1 500 Kubikmeter) aus der Fassade und von inneren Wandflächen sowie über 91 500 Hintermauerungssteine (5 700 Kubikmeter) geborgen. Zwischen 26 000 Tonnen Bauschutt fanden sich beispielsweise aber auch rund 2 000 Steinmetzzeichen, etwa 1 800 Bruchstücke vom Altar. Auch zwölf uralte Steine – darunter Pfeiler- und Gewölberippensteine – aus gotischer Zeit entdeckte man. Diese stammten noch aus dem Vorgängerbau der barocken Frauenkirche, waren von George Bähr mit vermauert worden.
Mit der fortschreitenden Enttrümmerung stießen Experten 1994 auch in die teilweise seit Jahrhunderten unberührten Regionen eines Totenreiches der Katakomben vor. Die meisten Bestattungen in den Betstübchengrüften und Grabkammern erfolgten in den Jahren bis 1787, einige wenige noch bis 1858. Durch den Einsturz der Kirche am 15. Februar 1945 wurden viele Grüfte und Grabkammern völlig zertrümmert. Immerhin konnten die sterblichen Überreste von 135 Personen (von einst 244 hier zur letzten Ruhe gebetteten Bürgern) geborgen und wichtige Informationen über das Bestattungsritual gewonnen werden. Um Geruchsbelästigungen auszuschließen, hatte George Bähr die Keller mit einem raffinierten Entlüftungssystem aus gemauerten Kanälen ausgestattet: Zwei 30 Meter hohe Schächte gewährleisteten die Luftzirkulation. Nicht nur die Arbeiten am Kirchgebäude waren Mitte der 90-er Jahre vorzubereiten. Da die Architekten unterirdische Garderoben-, Umkleide-, WC- und Technikräume mit 1300 Quadratmeter Nutzfläche außerhalb der Grundmauern geplant hatten, starteten Spezialisten des Sächsischen Landesamtes für Archäologie im Oktober 1994 umfangreiche Rettungsgrabungen auf dem südlichen, östlichen und nördlichen Baustellengelände. Die rund 700 Quadratmeter große Grabungsfläche erfasste Teile des alten Maternihospitals (seit dem 15. Jahrhundert an dieser Stelle) und den Friedhof der Vorgängerkirchen. Die Grabungen erlaubten hochinteressante Einblicke in die Bestattungs-Praxis vergangener Jahrhunderte. So zwang der begrenzte Friedhofsraum die trauernden Familien, Erdgräber in mehreren Schichten anzulegen. Obwohl der christliche Bestattungs-Ritus Grabbeigaben verbietet, scheint man sich im Barock häufig über diese Regeln hinweggesetzt zu haben. Die Dresdner Toten wurden in spezieller Leichen- und Trauerkleidung mit Lederschuhen und sogar mit Schmuck beigesetzt. Von Verwandten und Freunden gestiftete Totenkronen aus versilberten oder vergoldeten Kupfer- und Eisendrähten mit Perlen, Kunstblumen, getrockneten Pflanzen und Früchten setzte man wohl unverheiratet gestorbenen Mädchen und Knaben auf den Kopf.
Am 27. Mai 1994 begann mit der ersten Steinversetzung der Wiederaufbau. Auf die sonst übliche Grundsteinlegung wurde verzichtet, weil der am 26. August 1726 im Fundament des Choranbaues verankerte Grundstein noch an seinem Platz liegt. Lange vor dem Baustart begann in ausgewählten Steinbrüchen der Sächsischen Schweiz die Arbeit, kamen die in den Sächsischen Sandsteinwerken Pirna maschinell vorgesägten Blöcke per Sattelschlepper zur Baustelle – täglich 12 bis 19 Kubikmeter! In den Schauern am Fuße der Frauenkirch-Baustelle erhielten sie von Steinmetzen nach traditioneller, aus dem Mittelalter überlieferter Technik, mit Knüpfel (eine Art Holzhammer), Krönel (ein vielzähniges Steinbeil), Schrift- oder Scharriereisen noch per Hand ihre endgültige Form. Etwa 2 800 komplizierte Fassaden- und Schmucksteine – darunter Gesimse, Tür- und Fenstergewände, Bogensteine, Traufbalken, Teile von Rauchvasen – entstanden als Meister- und Gesellenstücke. Natürlich standen den täglich bis zu 120 Arbeitern auf der Baustelle moderne Hebezeuge zur Verfügung. Oben lärmende Geschäftigkeit: Hammerschläge dröhnen, Zimmerleute und Steinversetzer balancieren über Gerüststangen zur Schicht. Unten andächtige Stille: Junge und alte Menschen, die ihre Hände gefaltet haben, halten inne, beten. Ab Sommer 1996 war es ein alltägliches Bild auf der Baustelle der Dresdner Frauenkirche: Am 21. August 1996, 51 Jahre nach der Zerstörung, weihte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Volker Kreß, die historischen Katakomben als Unterkirche, hauchte dem heiligen Ort neues kirchliches Leben ein. Darüber jedoch reckte sich die Kirche in beeindruckendem Tempo in den Himmel: Mit Los 2 (Heilit + Woerner, Philipp Holzmann und Sächsische Sandsteinwerke Pirna) hatte der Bau bis 18. April 1997 exakt 8,10 Meter Höhe erreicht. Los 3 und 3N (zusätzlich die Bamberger Firma Graser) ließen Außenmauern, Spieramen und Treppenhäuser bis 31. März 1999 auf 24,30 Meter wachsen. Die acht Innenpfeiler hatten 18,3 Meter Höhe erreicht. Während der folgenden Arbeiten an Los 4, die mit dem Setzen des Turmkreuzes abschlossen, vollendete sich schon 2004 der 92,89 Meter hohe Kirchenbau in seiner äußeren Hülle. Zwischen hellen Steinen fügte man die alten, verrußten Sandsteine an der Fassade ein.
Wer die konkave, fast elegant schwebende, Kuppel der Frauenkirche sieht, denkt kaum daran, dass sie eigentlich aus zwei Schalen besteht, kann die Mühen und Schwierigkeiten ihrer Erbauung nicht ermessen. George Bähr hatte allein für ihre Errichtung zwei Jahre benötigt. Rund 40 Maurer, zwölf Zimmerleute und zehn Kupferklempner schafften es Anfang des 21. Jahrhunderts in rund 13 Monaten. Im Zwei-Schicht-System fügten sie die bis zu einer Tonne schweren Deckenplatten zur äußeren Kuppelschale zusammen, nutzten 25 Kilogramm schwere Sandsteine für die Hintermauerung. Dazu bauten Zimmerleute und Gerüstbauer ein Lehrgerüst aus Holz. Am 1. Juli 2003 waren dann 3355 neue äußere Sandsteine (zuzüglich etwa 190 000 für die Hintermauerung) mit höchster Präzision versetzt, drei Kilometer Fugen mit Mörtel versehen. Die 8 300 Tonnen schwere Hauptkuppel (Höhe 25 Meter, Durchmesser unten 26 Meter, Durchmesser oben 11,40 Meter, Gewicht mit Kuppelanlauf 13 000 Tonnen) hatte ihre wunderschöne Glockenform wieder. Etwa 60 Zentimeter starke Rippen und Querwände (Abstand 3 bis 4,20 Meter), die radial angeordnet sind, verbinden die innere und äußere Kuppelschale. Zwischen beiden Wandungen windet sich eine schneckenförmige Rampe zur Laterne. Weiterhin gibt es eine innere Kuppel, die sich im oberen Bereich in tragende Sandsteinrippen und dazwischenliegendes Mauerwerk auflöst. Diese ist an der Unterseite verputzt. Darauf entstanden in alter Pracht acht Gemälde von je vier Evangelisten und Tugenden.
Sonnenschein ließ den Sandstein des neuen alten Gotteshauses Honigfarben erstrahlen, das Festgeläut aller acht Glocken hallte über das Elbtal und aus der Kirche hörte man den Klang der prächtigen Orgel, Halleluja-Gesänge, den berühmten Kreuzchor. Der 30. Oktober 2005 war ein großer Tag für Sachsen, für Deutschland, ja für die ganze Christenheit. Das Herz Dresdens, die Frauenkirche, begann wieder zu schlagen. Landesbischof Jochen Bohl (geb. 1950) sprach in seiner Weihegottesdienst-Predigt allen aus den Herzen: „Es ist ein Fest, wie es nur wenige gibt. Unsere Herzen und Sinne sind bewegt von Dankbarkeit und großer Freude. Obwohl wir seit Jahren auf ihn gewartet haben, staunen wir, dass dieser Tag möglich wurde.“ In der bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche saßen der Deutsche Bundespräsident Horst Köhler (geb. 1943), der scheidende Bundeskanzler Gerhard Schröder (geb. 1944) und die designierte Kanzlerin Angela Merkel (geb. 1954), hochrangige nationale und internationale Vertreter des Hochadels und der Diplomatie, von Kirchen, Politik, Wirtschaft, Militär, den Wissenschaften und der Kultur. Unter den 1800 Gästen auch 1200 Spender, Mitglieder der Fördergesellschaft und der Freundeskreise. Auf dem Neumarkt rund um das Gotteshaus drängten sich 60 000 Menschen. Millionen erlebten die ergreifende Weihe weltweit an TV-Bildschirmen mit. In feierlicher Prozession trug man die Heilige Schrift, die liturgischen Gefäße und ein Nagelkreuz von Coventry (England) in die Kirche. Landesbischof Bohl nebst seinen Vorgängern im höchsten Kirchenamt Sachsens, Johannes Hempel (geb. 1929) und Volker Kreß (geb. 1939), weihten Kanzel, Taufstein, Altar, Orgel und Kirchenraum. Dieser Gottesdienst war nur der Beginn festlicher Tage und Wochen, in denen Gläubige aus Nah und Fern das aus sächsischem Sandstein gefügte Symbol des Glaubens in Besitz nahmen und seitdem täglich wieder mit Leben, mit Gebeten und Gesängen erfüllen.