Er war von 1986 bis 1990 der letzte "rote" Oberbürgermeister Dresdens, schloss schon 1987 eine Städtepartnerschaft mit Hamburg und galt zur Wende als Reformsozialist, wurde "Bergatschow" genannt. Der Mann, der Repressalien an DDR-Oppositionellen verhinderte und als Verwalter des Elends der zusammenbrechenden DDR in Dresden bezeichnet werden kann, wurde zum Kritiker des SED-Systems. Der tapfere Mann, der sich nichts weiter zuschulden kommen ließ und ab 1990 als Wirtschaftsmanager auch den Wiederaufbau unserer Frauenkirche tatkräftig unterstützte, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Gottes Segen für Wolfgang Berghofer, der am 25. Febrar 1943 in Bautzen geboren wurde.    

Der schönste protestantische Dom nördlich der Alpen - heute können Sie von 13 bis 18 Uhr wieder die offene Dresdner Frauenkirche erkunden, die himmlische Stille unter den prachtvollen Kuppelgemälden genießen, sich in Gebeten vertiefen, sich dem einzig wahren, unserem dreieinigen, Gott zuwenden. Ehrenamtliche Kirchenführer stehen für Sie bereit, beantworten Fragen. Oder Sie schauen sich den Film "Faszination Frauenkirche" an. Audioguides können entliehen werden. 

 

 

Die deutschen und ausländischen Urlauber scheinen vom ganz besonderen Flair der Sachsen mit ihren christlich-konservativen Werten, ihrem ehrlichen Geschichts-, Heimat- und Traditionsbewusstsein hellauf begeistert. 2017 erzielte, so meldet es der Landestourismusverband unter seinem engagierten Präsidenten, dem 63-jährigen Dr. Matthias Rößler, sein bisher bestes Ergebnis. Mit 7,9 Millionen Gästeankünften und 19,5 Millionen Übernachtungen begrüßte der Freistaat so viele Liebhaber des Freistaates wie noch nie.  

Dieser Tage begeht Dresden den 230. Todestag eines faszinierenden Mannes, der als sächsischer Bauerngelehrter oder Bauernastronom in die Geschichte einging: Johann Georg Palitzsch (1723 - 1788). Der Bauer aus dem Dorf Prohlis (heute Dresden) entdeckte am Weihnachtstag des Jahres 1758 den von Sir Edmond Halley (1656 - 1742) vorausgesagten Kometen. Diese wissenschaftliche Leistung machte ihn mit einem Schlag euroaweit berühmt. Der Kometenentdecker führte auch den Kartoffenanbau im Elbtal ein, untersuchte Süßwasserpolypen im Großen Garten und installierte auf dem Residenzschloss den ersten Blitzableiter Sachsens. Durch Korrespondenzen stand er fortan im Kontakt mit Gelehrten und Fürsten. Seine Bibliothek mit 3518 Bänden, seine große Sammlung an Ferrohrern, Sonnenuhren und anderen Wissenschafts-Geräten wurde bei der Schlacht um Dresden 1813 geplündert. Doch bis heute erhielt sich sein Grab auf dem Friedhof in Leubnitz-Neuostra. Die abgebrochene Säule stifteten Freimaurer ihrem teuren Toten.   

Sachsen ist mit 462 Hektar, von denen bislang 435 Hektar aufgerebt sind, eines der kleinsten und östlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands, seine Weine rar und demzufolge recht teuer. Zumindest bei der Größe der Rebfläche deutet sich eine Veränderung an. Nach zweijähriger Prüfung hat der Landkreis Meißen, um dem Wunsch der Winzer nach mehr Fläche entgegenzukommen, eine Vielzahl von bisherigen Biotopen als verzichtbar definiert. So können rund 300 Hektar mehr Weinberge auf Ackerflächen entstehen, darunter wohl sogar eine 60 Hektar umfassende Großfläche.    

Er war der Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1999, spendete 820.000 Euro seines Preisgeldes für einen Riesen-Pfeiler der Dresdner Frauenkirche, half auch der Jüdischen Gemeinde beim Synagogenbau und mischte sich vor allem gern in Architektur- und Stildiskussionen wie jener um die Gestaltung des Neumarktes ein. Dresdens großer Wohltäter Günter Blobel (1936 - 2018) starb Sonntag in New York City an einem Krebsleiden. Sein Verhältnis zur Barockstadt Dresden, deren infernalischen Untergang er am 13./14. Februar 1945 auf der Flucht aus Schlesien miterlebte, war nicht ungetrübt. Weil er auf der Rekonstruktion der alten Silbermannorgel für die Frauenkirche bestand - diese wurde nicht ausgeführt - verkrachte er sich mit der Stiftung, gab seine Ehrenmitgliedschaft im Kuratorium 2003 zurück. Dass der Gegner der Waldschlößchenbrücke die Weltkulturerbe-Stadt Dresden wegen der Elbquerung bei der UNESCO anschwärzte und die Landeshauptstadt deshalb 2009 den Titel verlor, hat die Bürgerschaft ihm lange übel genommen. Möge er in Frieden ruhen, mögen die Dresdner ihrem Wohltäter das ehrende Andenken bewahren.

Die als Wein- und Gartenstadt bekannte Große Kreisstadt Radebeul neben Dresden verzeichnete von Januar bis November letzten Jahres einen Gästeansturm. 130.404 Übernachtungen wurden in den 22 Hotels (1858 Betten, größter Anbieter ist das  Radisson Blue Parkhotel) bereits gezählt. Dabei machte die Zahl ausländischer Besucher, darunter viele Chinesen und Japaner, 15 Prozent aus. Einen Grund für die rege Nutzung sehen Tourismus-Experten darin, das Radebeul keine Bettensteuer erhebt.

Mit rund 17 Millionen Euro werden Sachsens Schlösser, Burgen und Gärten im laufenden Jahr 2018 aufgemöbelt. Zu den Investitionen zählen eine neue Beleuchtungsanage für den Dresdner Großen Garten, Arbeiten an der Bogengalerie am Französischen Pavillon im barocken Dresdner Zwinger, Renovierungsarbeiten am Backturm von Schloss Moritzburg, eine Reekonstruktion des Bowlinggreen im barockgarten Großsedlitz, die Sanierung von Jagdzimmer und Spegelsaal im Barockschloss Rammenau.

Es muss nicht immer Meissner sein. Neben der weltberühmten Schwerter-Manufaktur in der über 1000-jährigen Domstadt existiert in Freital nahe der Landeshauptstadt die Sächsische Porzellan-Manufaktur Dresden. Bereits seit 1872 wird hier künstlerisch wertvolles Markenporzellan hergestellt. Die Prunkvasen und Figuren ähneln häufig jenen aus der Meissner Manufaktur, verraten aber eine ganz eigene Handschrift.  

Über 100.000 Besucher haben sich seit 18. November 2017 bereits die bis 25. Februar dauernde Ausstellung zum Kultfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auf Schloss Moritzburg angeschaut. Im Vorjahr wurden bei einer ähnlichen Exposition 116.500 Besucher gezählt. Das barocke Jagd- und Wasserschloss von Kurfürst Friedrich August, dem Starken (1670 - 1733) in Moritzburg bei Dresden war 1972/73 der Koproduktion zwischen der DDR und der Tschechoslowakei. 

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden - eine der berühmtesten Museums-Vereinigungen der Welt mit einzigartigen Schätzen - wollen den Dresdnern und ihren Gästen etwas Gutes tun. Sonntags lassen Sie ab sofort von 15 bis 18 Uhr Besucher in eine Sammlung kostenlos herein. Am 18. Februar wird mit dem Albertinum an der Brühlschen Terrasse gestartet. Hier sind die Neuen Meister und die Skulpturensammlung.  

Seit Jahrzehnten kämpfen der heute 52-jährige Dresdner Torsten Kulke und seine Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) für den möglichst originalgetreuen Nachbau der barocken Bürgerhäuser am Dresdner Neumarkt rund um unsere Frauenkirche. In vielen Fällen konnten sie sich gegen moderne Stahl-, Glas- und Betonbauten durchsetzen, die Verschandlung des wohl schönsten Platzes in Sachsen verhindern. Dafür wird ihm am 24. März in Chicago der mit 50.000 Dollar dotierte "Henry Hope Reed Award" verliehen. Herzlichen Glückwunsch! 

Mindestens 25.000 unschuldige Tote, die Barock-Perle Europas auf 12 Quadratkilometer total zerstört. Heute vor 73 Jahren brach 22.13 Uhr über Dresden die Hölle, der wohl fatalste Luftangriff des Zweiten Weltkrieges herein. Um die heranrückende Ostfront zu entlasten - so die aktuelle Lesart - erteilte Air Chief Marshal Sir Arthur Harris (1892 - 1984) am 13. Februar den Befehl, schickte 772 Flugzeuge in zwei Wellen über die Stadt. Zuerst rissen 1478 Tonnen Sprengbomben Schneisen ins Häusermeer, später regnete es 1182 Tonnen Brandbomben und Luftminen. Fackelsäulen schossen aus den Häusern, vereinten sich zu lichterloh brennenden Straßenzügen, in denen sogar der Asphalt schmolz. Mitten in das Inferno luden am nächsten Mittag 311 US-Bomber ihre vernichtende Last (771 Tonnen Bomben) ab. 24 Stunden später bombardierten 210 Flugzeuge nochmals mit Sprengbomben (463 Tonnen) die Stadt.  

Es ist eine schmerzliche, aber wundervolle Tradition. Jedes Jahr trauern die Dresdner, gedenken mit brennenden Kerzen, Glockenläuten, Innehalten und Gebeten ihrer mindestens 25.000 Toten, die beim anglo-amerikanischen Bombardement am 13./14. Februar 1945 ums Leben kamen. Faschingsdienstag vor 73 Jahren löschten die Kriegsfurien nicht nur Zehntausende Menschenleben aus, sondern zerstörten eine der schönsten Barockstädte Europas. Die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt, ihr Stolz, die Liebe der Dresdner zu ihrer Geschichte, ihrer sächsischen Heimat, ist zweifellos beispielhaft für eine ganze Nation. 

Eine Dresdner Legende wurde jetzt 80 Jahre: der in Döbeln geborene Bachpreisträger, Kammersänger und langjährige Operndirektor der Semperoper, Rolf Wollrad! Nach Studium in Leipzig und Sofia sang er seit 1964 fast zehn Jahre an den Landesbühnen Sachsen, wechselte dann zur Staatsoper Dresden und zog 1985 mit dem Ensemble in die wiederaufgebaute Semperoper um. Ab 1989 bis zur Verabschiedung als Ehrenmitglied 2003 war er hier Operndirektor. Viele seine von meisterlichem Gesang und großer Spielfreude geprägten Partien wie Leporello, Bartolo, Don Pasquale oder Dulcamara bleiben dem Musikfreund unvergesslich.