Man kennt Herrnhut durch die Weihnachtssterne mit 25 Zacken, von denen allein 2021 um die 780.000 Stück produziert worden. Doch diese Kleinstadt mit etwa 6000 Seelen in der Oberlausitz (Stadtrecht seit 1929) hat ein sehr bewegte Geschichte. Gründer waren böhmische Exulanten vor 300 Jahren. Für diese Glaubensflüchtlinge soll der Zimmermann Christan David am 17. Juni 1722 den ersten Baum zwecks Bauholzgewinnung für Häuser gefällt haben. Aus den protestantischen Flüchtlingen entwickelte sich die Brüdergemeine und eine mächtige Freikirche, welche heute weltweit rund 1,2 Millionen Mitglieder zählt (800 leben in Herrnhut). Bekannt sind ihre jährlichen "Herrnhuter Losungen". Die Stadt bestimmend sind noch heute der gerade für vier Millionen Euro sanierte Herrnhuter Kirchensaal und der Gottesacker mit der barocken Parkanlage und Lindenallee am Hutberg, wo 6000 verstorbene Brüder auf die Auferstehung hoffen.  

Die wohl über die polnische Grenze von Wildschweinen eingeschleppte Afrikanische Schweinepest (APS, 2020 erstmals im Freistaat nachgewiesen) breitet sich rasant in Sachsen aus. Nachdem immer mehr infizierte Tiere festgestellt werden - 1372 amtliche Nachweise gibt es aus den Landkreisen Görlitz, Bautzen und Meißen - weiten die Behörden die Schutzzonen aus. Die nur bei Haus- und Wildschweinen auftretende und hoch ansteckende Erkrankung ist unheilbar, verläuft fast zu 100 Prozent tödlich.  

Einer der Dresdner Stadtbeamten, welcher das Antlitz von Elbflorenz im 20. Jahrhundert bis heute entscheidend prägt, war der am 13. Juni 1872 geborene Hans Erlwein. In Bayrisch Gmein geboren, kam er 1905 nach Dresden. Der Artesische Brunnen am Albertplatz gehört genauso wie das "Italienische Dörfchen" oder der Städtische Speicher (heute Maritim Hotel) zu seinen Schöpfungen. Viel zu früh starb er 1914 bei einem privat organisierten Transport, der u. a. Lebensmittel und Geschenke für deutsche Soldaten an die Westfront bringen sollte. Er wurde auf dem Soldatenfriedhof Noyers-Pont-Maugis begraben.  

Dresden ist unter den 20 größten Städten Deutschlands jene mit den geringsten Verkehrsunfällen. 2021 gab es hier nur noch 2138 Unfälle pro 100.000 Einwohner. Bei den tödlich Verunglückten ist Elbflorenz mit 70 Prozent Rückgang ebenfalls einsamer Spitzenreiter.  

Der 65-jährige Kantor des über 800 Jahre alten Dresdner Kreuzchores, Roderich Kreile, wird am 2. Juli in den verdienten Ruhestand verabschiedet. 25 Jahre lang leitete er die Geschicke des berühmten Knaben- und Männerchores, der neben den musikalischen Verpflichtungen in der Dresdner Kreuzkirche weltweit Auftritte hat.

Schloss Pillnitz mit seinem grandiosen Park an der Elbe, die Sommerresidenz der sächsischen Kurfürsten und Könige, lädt am 12. Juni 2022, 10 Uhr, zu einer ganz besonderen Führung ein. Es geht bei dieser Sonderführung um die heiligen "Pflanzen der Bibel". Im Husum-Verlag erschien dazu jüngst das wunderbare Nachschlagewerk "Heilung durch Pflanzen. 200 Hildegard-Pflanzen aus der Apotheke der Natur".

Die renommierte Dresdner Klinik St. Joseph-Stift eröffnete diese Woche einen neuen Kreißsaal für Wassergeburten. Zentrum der 130.000 Euro teuren Neuanschaffung ist die 350 Liter fassende Entbindungswanne. Diese babyfreundliche Geburtsklinik genießt nicht nur unter Sachsens Katholiken einen ausgezeichneten Ruf.  

Die neue Sonderschau "Augusts Afrika" (bis 31. Oktober) auf Schloss Moritzburg widmet sich nicht nur Sachsens Sonnenkönig August dem Starken (1670 - 1733) und seinen Beziehungen zum afrikanischen Kontinent, sondern auch seinen Vorgängern und Nachfolgern. Zwischen 1602 und 1770 arbeiteten mehr als 80 Menschen schwarzer Hautfarbe am Hof der sächsischen Kurfürsten. Meist waren sie als Kammerdiener und Musiker beschäftigt. 1731 entsandte August der Starke sogar eine Wissenschafts-Expedition nach Afrika.

Das seit 1910 als "freies Klettern" ohne künstliche Hilfsmittel betriebene Bergsteigen in Sachsen soll immaterielles Kulturerbe der Menschheit werden und auf der nationalen Liste Eingang finden. Diese typisch sächsische Kletterkultur schützt die Natur und Felsbiotope, sichert deren Erhalt für künftige Generationen.

Ohnmächtige Wut bei Garten- und Waldbesitzern der sächsischen Landeshauptstadt. Die Fichtenröhrlaus, ein aus Nordamerika eingeschleppter Parasit, saugt d9e Nadeln der Bäume aus, lässt sie sterben. Die einzige Waffe gegen den Kahlfraßschädling scheint, künftig auf Nadelbäume zu verzichten.

Vom 17. bis 26. Juni präsentiert das Dresdner Societätstheater das 1. Zirkustheater Festival - Empire of Fools. An zehn Tagen soll in mehr als 35 Veranstaltungen im Stadtgebiet von Dresden ein Einblick in die internationale Szene des zeitgenössischen "Cirque Nouveau" gegeben werden. Parallel dazu gibt es eine dreitägige Fachkonferenz.

Energie, Sprit, Baumaterial - die Preise steigen und steigen. Und die Sachsen müssen den Gürtel enger schnallen und sparen. Viele beginnen bei den Lebensmitteln zu knausern, kaufen weniger, greifen zu den günstigsten Produkten oder Sonderangeboten. Im April verzeichneten die Lebensmittel-Einzelhändler bereits 7,7 Prozent Umsatzrückgang. Auch der Textilhandel hat mir starken Rückgängen zu kämpfen. Wo soll das nur enden?

Alte Tauf- und Sterberegister, Bauakten, der ganze Archivalienschatz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens hat jetzt in einem 16 Millionen Euro teuren Bau am Südwesthang Dresdens sein neues Domizil gefunden. In diesem bunkerähnlichen Bau soll das Schriftgut unserer Kirche die Zeiten überdauern.

Am 30. September 2022 will die Weiße Flotte in der Dampferwerft Laubegast die Premiere der Oper "Kapitän Nemo - 20.000 Noten unter dem Meer" mit 140 Gästen feiern. Ein sechs Meter langer Stahltisch wird die Bühne darstellen. Der Transfer mit dem Operndampfer zur Werft nebst Imbiss und Musikgenuss kostet stolze 135 Euro.

Zur großen Feldbahnschau lädt das Feldbahnmuseum Herrenleite in Lohmen bis Pfingstmontag, täglich von 10 bis 18 Uhr, ein. Neben den Fahrten gibts Schauschmieden, Vorträge, Führungen, ein Bastelstand und Imbiss.