Soll in Dresden bis auf den 2. Advent jeder Sonntag heilig bleiben oder dürfen die durchs Internet gebeutelten Händler dieses und nächstes Jahr an vier Sonntagen ihre Läden öffnen? Der rot-grün dominierte Stadtrat muss nun entscheiden, an wie vielen Sonntagen Dresdner und Touristen einkaufen dürfen. Die FDP-Fraktion im Stadtrat plädiert für vier offene Sonntage pro Jahr - in der Weihnachtszeit am 3. und 17. Dezember 2017. Und zum Stadtfest am 20. August 2017 sowie am 29. Oktober 2017 anlässlich der 19. Tschechisch-Deutschen Kulturtage.

Der Tourismus im einzigartig weltoffenen Dresden und dem malerischen Elbtal mit Radebeul bis Meißen boomt. Im Januar dieses Jahres wurden laut Dresden Marketing GmbH schon wieder fünf Prozent mehr Übernachtungsgäste als im Vorjahr gezählt. Jetzt wollen Dresden und das Elbland ihre Kräfte bündeln, gemeinsam 6 Millionen Übernachtungen pro Jahr anpeilen. Dresden Marketing wird ab sofort weltweit für die wunderbare Barock-, Kultur- und Weinregion mit ihrer großen Historie und den traditionsverbundenen, gegenüber Touristen aus aller Welt besonders herzlichen und gastfreundlichen Menschen werben.  

Als Star-Tenor, Oratoriensänger und Mozart-Interpret eroberte der heute 81-jährige Prof. Peter Schreier alle Bühnen der Welt, sang 27 Jahre lang im Olympia der Musik Salzburg. Heute verzaubert der Ex-Kruzianer als Dirigent seine Fans und wird am 22. September im Palais im Großen Garten erneut vor der Sächsischen Staatskapelle stehen. Zur Vorstellung der Spielzeit meinte der 57-jährige Chefdirigent Christian Thielemann dazu gestern: „Ich freue mich, mit Peter Schreier dieses Monument der Musikgeschichte bei uns haben.“ Musiklegende Schreier wird die Uraufführung von Mozart-Noten dirigieren - die Sinfonia concertante A-Dur! 

In einer großen Kommunalumfrage waren 12.500 der 536.000 Bürger der Elbestadt aufgerufen, ihre Meinung zu Dresden zu sagen. Fazit: Es gibt eine große Zufriedenheit unter der Bürgerschaft. Dabei hielten rund zwei Drittel die Traditionsverbundenheit, das viele Grün, die Sauberkeit, die Kinderfreundlichkeit und die attraktive Innenstadt für besonders hervorhebenswerte Faktoren. Auch interessant: Die reichsten Bewohner von Elbflorenz sind im Ortsamtsbereich Loschwitz mit dem noblen Elbhang, dem Weißen Hirsch und Schönfeld-Weißig zu finden.

Der für 100 Millionen Euro sanierte Dresdner Kulturpalast - ab heute wird er zum Wissensspeicher. Denn neben Dresdner Philharmonie und Kabarett "Herkuleskeule" zieht auch die Stadtbibliothek in den Kultur-Tempel an der Nordseite des Altmarktes. Die städtische Zentralbibliothek im World Trade Center ist bereits deshalb geschlossen. Ihre 300.000 Medieneinheiten in rund 1000 Regalmetern, meist Bücher, ziehen nun bis 26. April um. Die Bibliothekare hoffen, dass ihnen Dresdner und Touristen auch im neuen Domizil die Treue halten. 5,46 Millionen Entleihungen konnten 2016 registriert werden.  

Eine große sächsische Bühnen- und TV-Schauspielerin lebt nicht mehr: Ingeborg Simmich-Krabbe erlag 85-jährig am Freitagabend in Berlin einem Krebsleiden. 1931 als Tochter eines Schlossers in Leipzig geboren, gehörte zu den ganz großen Theater- und Filmschauspielerinnen der DDR. Legendär ihre Rollen in DEFA-Filmen oder beim Polizeiruf 110. In der Comödie Dresden erlebte man die Krabbe 2011 im Stück „Rentner haben niemals Zeit“. 2016 stand sie in der ARD-Fernsehserie „In aller Freundschaft" vor der Kamera.

Im Jahr 2016 wechselten in der Landshauptstadt rund 6 100 Immobilien mit einem Transaktionsvolumen von 2,1 Milliarden Euro den Besitzer. Für neu gebaute, frei stehende Einfamilienhäuser wurden Preise von 2 000 bis 4 100, für Bestandsgebäude je nach Erhaltungszustand 550 bis 5 400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Dies bedeutet gegenüber 2015 einen Preisanstieg von zehn bis 20 Prozent. Der bisher höchste registrierte Preis wurde mit rund 1,9 Mio. Euro beim Verkauf einer denkmalgeschützten, hochwertig sanierten Villa in Loschwitz erzielt.

Ein Wunder der Natur, riesige Wiesen voll blühender Märzenbecher bei der Bockmühle nahe Cunnersdorf, erfreut dieser Tage (bis Mitte April) im wildromantischen Polenztal in der Sächsischen Schweiz Einheimische und Fremde. Auf den seit etwa 500 Jahren bewirtschafteten Wiesen beiderseits des Flüsschens Polenz werden die zur Familie der Amaryllisgewächse zählenden Frühlingsknotenblumen oder Märzenbecher seit 1821 erwähnt. Seit 1900 sind sie eine Touristenattraktion. Besonders auf einer 7,89 Hektar großen Fläche blühen sie jetzt hunderttausendfach. Ihren Schutz übernahm 1928 der Landesverein Sächsischer Heimatschutz, indem er zwei Hektar Wiesen und einen Hektar Wald kaufte. 1948 enteignet, kaufte der rührige Verein erneut 1990 bis 1993 knapp 12 Hektar Wiesen und pachtete weitere 5,5 Hektar.     

Wem die Sächsische Staatskapelle zu elitär und die Konzertluft in der Semperoper zu stickig ist, der kam in den letzten neun Jahren vielleicht zu den "Klassik-Picknicks" an Sommerabenden in den Garten der Gläsernen Manufaktur von VW. Zum 10-jährigen Jubiläum am 17. Juni, 21 Uhr, zieht die Staatskapelle nun auf die "Cockerwiese", wo statt 3500 über 8000 Zuschauer erwartet werden. Denn neben der Staatskapelle werden auch der 34-jährige chinesische Pianist Lang Lang und der 76-jährige Plácido Domingo als Dirigent zu erleben sein. "Cockerwiese" heißt jene Grünfläche nahe des Deutschen Hygiene-Museums, auf dem der britische Rockstar Joe Cocker (1944-2014) im Jahre 1988 vor 85 000 Fans auftrat.

Aus kleinen Sängern unseres berühmten Dresdner Kreuzchores wurden schon Stars wie der heute 81-jährige Welt-Tenor Peter Schreier, der 27-jährige Semperoper-Bariton Sebastian Wartig oder der 25-jährige 1. Kapellmeister der Oper St. Gallen/Schweiz, Hermes Helfricht. Samstag lädt der 800 Jahre alte Kreuzchor unter dem 60-jährigen Kreuzkantor Roderich Kreile alle interessierten Sänger und ihre Familien zu seinem Nachwuchstag in die Ermelstraße 1 (Hintereingang Kreuzgymnasium) nach Dresden-Striesen ein. Zwischen 13 und 15 Uhr ist Gelegenheit, Proben mitzuerleben und die Räume zu besichtigen, in denen die Choristen tagtäglich lernen, probieren, arbeiten und wohnen. Sogar das von extra Köchen zubereitete Kreuzchor-Essen kann getestet werden. 

 

Für das nach 11 Jahren Verbannung ins Depot im Mai 2015 (Sanierungs-Kosten 13,5 Mio. Euro) wieder eröffnete Münzkabinett im Dresdner Residenzschloss wurde heute die Havarie-Schließung angeordnet! Grund sind dramatische Oberflächenveränderungen der nicht konservierten silbernen Münzen und Medaillen in den neuen Panzerglas-Vitrinen, welche seit Jahresbeginn einen weiß-milchigen Belag zeigen. Da die Ursache noch nicht ermittelt werden konnte und bereits 1400 der 3300 ausgestellten Münzschätze (älteste Stücke sind 2600 Jahre alt) betroffen sind, blieb nur die sofortige Schließung. Die mehr als 300 000 Münzen zählende Sammlung gilt als die größte Europas und als ältestes Museum Sachsens. Gegründet wurde es unter Herzog Georg dem Bärtigen (1471 - 1539).

Fragwürdige Stimmungsmacher redeten letztes Jahr Dresden schlecht, phantasierten einen Touristen-Schwund herbei. Das Gegenteil dieser hysterischen Prophezeiungen trat ein! Der Städtetourismus in unsere wunderschöne Stadt boomt. Die traditionsreiche Prager Straße schaffte es jetzt bei einer Passantenzählung (7480 pro Stunde) des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate bundesweit auf Platz acht. Überflügelt wird sie nur von Einkaufsmeilen westdeutscher Großstädte wie der Kaufingerstraße in München, der Schildergasse in Köln oder der Zeil in Frankfurt. Steigende Einwohner- und Beschäftigungszahlen sowie rund 4,3 Millionen registrierte Übernachtungen – im bundesweiten Vergleich Platz 7 – unterstreichen Elbflorenz als überragenden Standort.

Die 1559 erstmals urkundlich erwähnte Lochmühle in der wildromantischen Felsenwelt des Liebethaler Grundes zwischen Graupa und Lohmen war zwischen 1842 und 1989 eine Ausflugsgaststätte, ist heute nur noch eine Ruine. Jetzt möchte ein Investor das einstige Gasthaus, in welchem auch Hofkapellmeister Richard Wagner (1813 - 1883) im Sommer 1846 Gast gewesen sein soll, bis September 2018 zu neuem Leben erwecken. Denn der Platz ist touristisch interessant. Ruht doch nur wenige Meter entfernt auf acht Meter hohem Sandsteinsockel das 4,2 Meter hohe und damit weltgrößte Denkmal für Deutschlands Komponisten-Genie Richard Wagner, welches am 21. Mai 1933 geweiht wurde. Ob ein nahe der Lochmühle geplantes 46-Zimmer Hotel namens "Walhall-Lochmühle" das Luftschloss eines Phantasten bleibt, wird die Zukunft zeigen.    

Der heutige sonntägliche Abendgottesdienst in unserer Dresdner Frauenkirche beginnt 18 Uhr, wird als Anglikanisches Abendgebet in englischer Sprache gefeiert und durch instrumentale Kirchenmusik untermalt. Wir erinnern damit auch an die großherzigen Spender vom Dresden Trust um Seine Königliche Hoheit, den 81-jährigen Prinz Edward Herzog von Kent, die uns u. a. das fünf Meter hohe Turmkreuz stifteten.

 

Unserem weltberühmten Gotteshaus steht ein äußerer Gerüstbau und eine mindestens vierwöchige Entsalzung bevor. Im Choranbau, dem größten zusammenhängenden Ruinenteil der Dresdner Frauenkirche, haben sich die im Stein befindlichen Salze großflächig an der Gesteinsoberfläche abgelagert. Das Phänomen hat seine Ursache auch im tückischen sauren Regen, der Denkmalen in ganz Deutschland zusetzt. Bereits 2000 führten wir eine Reinigung bzw. Entsalzung durch, die jetzt wieder nötig wird. Dabei löst destilliertes Wasser die im Stein befindlichen Salze, welche mit Kompressen an der Oberfläche eingefangen werden.