Der "Lößnitzdackel", die 1884 mit 16,49 Kilometer Streckenlänge eingeweihte Schmalspurbahn von Radebeul über Moritzburg nach Radeburg, bietet in den Sommerferien ganz viel Wildwest. Heute, 11 Uhr, startet eine Karl-May-Fahrt auf den Spuren des genialen Vaters von Winnetou und Old Shatterhand KarlMay (1842 - 1912). Dabei soll es auf offener Strecke sogar zu einem Überfall mit Schusswechsel kommen. Nach Auskunft der Lößnitzgrundbahn bzw. der Traditionsbahn Radebeul ist für alle Fälle ein Sheriff mit an Bord.
Die Bezeichnung "Flughafen Dresden International" für das 280 Hektar große Airport-Gelände im nördlichen Stadtteil Klotzsche mit der 2,8 Kilometer langen und 60 Meter breiten Landebahn lässt viele Dresdner und Touristen nur milde lächeln. Denn mit ca. 30.000 Flugbewegungen ist Dresden ein Flughafen-Zwerg und höchstens durch seine Transfer-Flüge zu den Drehkreuzen Frankfurt am Main oder München von gewissem Interesse. Gegenwärtig ist Dresden täglich nur mit Russlands Hauptstadt Moskau und der Hauptstadt des Königsreichs der Niederlande, Amsterdam, verbunden. Mittwochs und samstags kann man neuerdings auch Reykjavik, die Hauptstadt Islands, erreichen. Für den Sommer 2018 ist ein Direktflug in die griechische Hauptstadt Athen angekündigt.
Der 18 Hektar große Barockgarten Großsedlitz mit seinen Alleen, Orangerien, den Flanierwegen, Parterres, Prachttreppen, Fontänen, Kaskaden, Wasserspielen und zauberhaften Sandsteinskulpturen ist der Geheimtipp in der Nähe von Elbflorenz. Und nach vollendeter Komplettsanierung wieder ein erstrangiges Schmuckstück. Sachsens berühmter Kurfürst Friedrich August I. (1670 - 1733) plante auf dem Areal ab 1723 ein zweites Versailles. Hier traf sich der Monarch, der auch König von Polen war, mit den Rittern des Polnischen Weißen Adlerordens zu rauschenden Festen. Samstag eröffnen im sanierten Pracht-Ensemble die sehenswerten Ausstellungen "Göttergarten und Gartengeschichte" sowie "August der Starke, der Polnische Weiße Adlerorden und die Schlösser der Wettiner".
Quo vadis? Wohin gehst du? Das fragte einst Petrus Jesus Christus auf dem Weg zur Kreuzigung! Und das fragen wieder einmal einige alte Kruzianer Roderich Kreile, den 1956 geborenen 28. nachreformatorischen Kantor des berühmten Dresdner Kreuzchores mit seinen 140 Mitgliedern im Alter zwischen 10 und 19 Jahren. Sie beklagen die zunehmende Verweltlichung des Liedgutes, die Anbiederung an Kommerz und Sponsoren, hinterfragen die Notwendigkeit eines Medien-Beraters beim 800 Jahre alten Knabenchor. Dieser war mit seinen strengen Regeln der Knaben- und Manneszucht eigentlich nur für den liturgischen Dienst an der Dresdner Kreuzkirche gegründet worden, stellt ein protestantisches Bollwerk gegen Sittenverfall, Zeitgeist dar und trägt dennoch seit seinen Interkontinental-Reisen ab 1935 das Prädikat "weltberühmt".
In Dresdens grüner Lunge, dem riesigen nördlichen Waldgebiet Dresdner Heide, gibt es seit 1889 einen Sachsens-König Albert (1828 - 1902) gewidmeten Park. Der Albertpark ist 118 Hektar groß, verfügt über ein König-Albert-Denkmal, den 1945 gesprengten Wolfshügelturm, die Skulptur des Kentauren Chiron, einen Naturtheater, einen Waldspielplatz und ein Wildgehege. Erstmals seit der Nachkriegszeit wird das Park-Juwel nun durch einen Lehrpfad mit 17 Informations- und Schautafeln touristisch vorbildlich erschlossen.
Die gigantische Leinwand steht, die Stühle sind aufgestellt - morgen (bis 27. August) starten wieder die Filmnächte am Elbufer! An den ersten drei Abenden, Beginn jeweils 20 Uhr, stehen Konzerte auf dem Programm. Ab Samstag, 21.30 Uhr, flimmert mit "Willkommen bei den Hartmanns" dann ein erster Streifen über die Leinwand. Im Laufe des Sommers sind neben Außenseiter-Produktionen viele Streifen der vergangenen Saison wie "Shin Godzilla" zu sehen. Doch auch der Horror-Klassiker "Godzilla" und der aktuelle Kassen-Knaller "Pirates of the Caribbean: Salazars Rache" fehlen nicht.
Wieder exzellente Nachrichten aus dem Dresden-Tourismus! Die wegen der deutschen Embargo-Politik gegen die Russische Föderation verständlicher Weise zurückgegangenen Touristen-Zahlen sind im Steigen begriffen. Von Januar bis April übernachteten schon wieder 14.470 russische Staatsbürger in Dresden - das ist eine Steigerung um 48,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum! Die besonders kulturinteressierten und zahlungskräftigen Russen sind seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Dresden hochwillkommen, bauten hier sogar eine eigene Kirche. Beste Werbung für den Standort ist übrigens die Tatsache, dass ihr Präsident Wladimir Putin vier Jahre lang - bis 1989 - als Geheimdienstoffizier in Dresden lebte und arbeitete.
Wundern Sie sich nicht, wenn am heutigen Sonntag Straßen und Radwege - darunter der Elbradweg - in der Dresdner Altstadt und der Johannstadt gesperrt sind. Von Vormittag bis zum Nachmittag findet der Dresden-Thriathlon statt. Die Teilnehmer schwimmen dabei eine 800-Meter- oder 3,5-Kilometer-Strecke elbabwärts, fahren 22 oder 40 Kilometer mit dem Fahrrad und laufen zudem 5 oder 10 Kilometer.
Das im mörderischen Inferno des 13./14. Februar 1945 mit mindestens 25.000 Toten und dem Verlust ganzer Stadtteile unwiederbringlich verlorene alte Dresden - im Stadtmuseum ersteht es jetzt nochmals in rund 400 Ansichtskarten der Ausstellung "Das neue Dresden. Die Stadt im späten Kaiserreich auf Bildpostkarten" auf. Da sind sie zu sehen: Sarrasani-Elefanten als Zugtiere für die sächsische Armee, der Boom von Handwerk, Gewerbe und Industrie, fremde Völker tanzend auf der Hygieneausstellung 1911, Prachtstraßen und neu entstehende Wohnstätten der Bevölkerung, die vom Königreich mit Arbeit reich beschenkten, glücklichen Sachsen.
Reformator Martin Luther (1483 - 1546) beherrscht dieses Jahr auch das legendäre Dresdner Elbhangfest zwischen Blauem Wunder und Schloss Pillnitz, das heute mit dem Eröffnungskonzert "Musica Lutherana" für drei tolle Tage startet. Mit römischer Piazza und Petersdom am Körnerplatz, Hölle und Paradies. 350 Veranstaltungen sind entlang der Feststrecke zu erleben.
Seit gut zwei Jahrzehnten träumen einige Dresdner Bürger von der Wiedereröffnung des 252 Meter hohen und 1963 bis 1969 errichteten Fernsehturmes im Stadtteil Wachwitz, dessen Restaurant und Aussichtsplattform 1991 stillgelegt wurden. Eine jetzt veröffentlichte Studie von Freistaat und Stadtverwaltung verweist alle Ideen wegen unkalkulierbarer Kosten und kaum einzuschätzenden Besucherinteresses in den Bereich der Utopie. Nach vorsichtigen Schätzungen würde die Wiedereröffnung für den Publikumsverkehr bis zu 61,5 Mio. Euro kosten. Pro Besucher müssten dann 7,20 Euro Eintritt und 3,80 Euro Parkgebühr verlangt werden. Dass die Fernsehturm-Pläne als ein vom Steuerzahler finanziertes Projekt in den Bereich der Phantasie gehören, zeigt die auffallende Tatsache, dass die Stadtverwaltung nicht einmal in der Lage ist, den Rathausturm mit seinem faszinierenden Panoramablick über die Stadt zu öffnen.
Elbflorenz ist einer der beliebtesten Tourismus-Hotspots Europas und kann auf ständig steigende Besucherzahlen aus aller Welt verweisen. Im ersten Jahresdrittel gab es schon wieder eine Steigerung der Hotelübernachtungen um 4,5 Prozent. In absoluten Zahlen waren es exakt 1.085.354 Übernachtungen. Experten führen die sensationellen Ergebnisse auch auf den konservativen, mitunter überregional gescholtenen, Geist in Dresden zurück. Gerade finanzstarke bildungsbürgerliche Kreise sympathisieren damit anscheinend privat viel mehr, als sie je öffentlich zugeben möchten.
Mit der Übergabe der Schulzeugnisse an etwa 463.000 Schüler starten ab Freitagmittag bis 4. August im Freistaat Sachsen die Schulferien, ist wegen der beginnenden heißen Phase der Urlaubssaison mit Staus auf Autobahnen zu rechnen. An diesem Tag beenden 18.700 Absolventen von Oberschulen und Abendoberschulen, 13.400 Abiturienten und 2800 Fachoberschul-Absolventen ihre schulische Laufbahn.
Der 58-jährige rumänische Staatspräsident Klaus Johannis erhält heute den 8000 Euro teuren goldenen St. Georgs-Orden des Dresdner SemperOpernballs für seine Verdienste u. a. als Angehöriger der Siebenbürger Sachsen verliehen. Eine Dresdner Delegation überreicht ihn am Vormittag dem Präsidenten in der rumänischen Botschaft in Berlin.
Der Versteigerungsversuch der Dresdner Lenin-Statue ist am Wochenende gescheitert. Das 12 Meter hohe und 80 Tonnen schwere Monument, welches neben dem russischen Diktator Lenin (1870 - 1924) auch noch den Kommunisten-Führer Ernst Thälmann (1886 - 1944) und den Sozialdemokrat Rudolf Breitscheid (1874 - 1944) zeigen soll, fand für das Anfangsgebot von 150.000 Euro keinen Interessenten. 18 Jahre lang als "Roter Bahnhofsvorsteher" auf der Prager Straße vor dem Dresdner Hauptbahnhof stehend, wurde Lenin 1992 abgerissen und von der Stadt an einen Steinmetz im schwäbischen Gundelfingen verschenkt. Dessen Erben wollen die Statue jetzt versilbern.