Die rund 2500 Hobby- und Spalierwinzer sowie die etwa 30 Weingüter entlang der Sächsischen Weinstraße (493 Hektar Rebhänge) haben 2016 so viel Trauben wie noch nie seit der Wende gelesen. In den Kellern kamen 28 845 Hektoliter Weinmost an, die nun zu köstlichen Tröpfchen ausgebaut werden. Die Hälfte der Trauben konnte wegen ihres hohen Mostgewichts (in Grad Öchsle gemessener Zuckergehalt der Weintrauben) zu Prädikatsweinen heran reifen. Darunter sollen in der eigentlich für ihre Weißweine bekannten Region sogar recht passable Rotweine sein.  

Tourismusexperten, Hoteliers und Gastwirte sind in Sorge. Die Erosion der Millionen Jahre alten Felsformationen in der Sächsischen Schweiz fordert womöglich ein neues Opfer. Es geht um die 194 Meter steil über der Elbe befindliche Bastei-Aussicht mit dem Panoramablick auf das Elbsandsteingebirge. Wegen bedrohlicher Schäden bereits seit acht Monaten geschlossen, sollen sich die Experten des Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) angeblich alle als zu dumm erweisen, die jährlich von 1,5 Millionen Touristen frequentierte Besucherplattform wieder herrichten zu können. Zwar gibt es noch hunderte andere Panorama-Aussichten. Doch ist gerade diese sehr bequem zu erreichende nahe eines Hotels und einer Gastwirtschaft besonders beliebt.   

Der 12. und mit zwei Millionen Euro teuerste SemperOpernball aller Zeiten mit 2500 teils hochkarätigen Gästen - darunter Milliardären aus Saudi Arabien, dem Bundesinnenminister und Größen aus Sport, Kultur und Show - ging am heutigen Morgen furios zu Ende. Der Walzerseligkeit sind inzwischen die Großputz- und Umbauarbeiten gewichen. Unter Leitung des 50-jährigen Technischen Direktor Jan Seeger bauen 300 Opern-Mitarbeiter u. a. das Tanzparkett und die Ball-Kulissen ab, das Parkett-Gestühl wieder ein. Sonntag, 11 Uhr, startet schon wieder die erste Vorstellung der Reihe "Kapelle für Kid's" mit "Don Quichotte - Ritter rosten nicht!". 19 Uhr dürfen sich die Opernfreunde auf "Die Zauberflöte" freuen.

Der 12. SemperOpernball bringt heute wieder etwas royalen Glanz nach Dresden: Seine Königliche Hoheit Prinz Salman bin Abdulaziz bin Salman bin Muhammad al Saud aus dem Königshaus von Saudi Arabien ist schon seit Mittwochabend in der Stadt! Der 36-Jährige wird für Verdienste, die sich dem normalen Sterblichen nicht ganz erschließen, neben z. B. Rolf Hoppe, Natalie Wörner, dem Präsidenten Rumäniens Klaus Johannis, Peter Maffay oder Fabian Hammbüchen mit dem St. Georgs Orden ausgezeichnet. Zum MDR-Sinfonieorchester singen Klassik-Weltstars wie Margarita Gritskova und Aida Garifulina. Sachsens Staatsopernchor und das Semperoper Ballett sind auch im Einsatz. Sogar Chonchita Wurst steht auf der Bühne. Um Mitternacht musizieren Andrè Rieu und sein Orchester für eine Stunde. Wer keine der 2500 Karten, von denen jede einzelne bis zu 2360 Euro kostet, besitzt, kann alles ab 20 Uhr am Fernseher erleben. Oder darf beim SemperOpenairball draußen auf dem Theaterplatz schon ab 18 Uhr bei etwa 2 bis 3 Grad tanzen.

Das Albertinum zeigt anlässlich des 85. Geburtstages des großen deutschen Kunstmalers Gerhard Richter am 9. Februar Künstlerporträts des 1939 in Antwerpen geborenen Fotografen Benjamin Katz. Dieser fotografiert Richter mit seiner Leica-Kamera seit mehr als drei Jahrzehnten. Nicht vordergründig in seinen Ateliers beim Entstehen der weltberühmten Kunstwerke, sondern in typischen Situationen eher spontan. Die Ausstellung ist bis zum 21. Mai geöffnet.  

Zum Monatsanfang übernahm der 56-jährige Theologe und Librettist Frank Richter einen der Geschäftsführer-Posten unserer Dresdner Frauenkirche. In der Domstadt Meißen geboren, wurde er 1987 zum katholischen Priester geweiht und gründete während der friedlichen Revolution im Herbst 1989 als junger Kaplan der Dresdner Hofkirche die "Gruppe der 20" mit. Nach Laisierung zwecks Heirat 2005 arbeitete er u. a. als Pfarrer der Altkatholischen Kirche in Offenbach. Seit 2009 Direktor der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung in Dresden, errang er überregional Renommee durch seine Vermittlungsbemühungen in der Asyldebatte. Für sein neues Amt wünschen wir ihm Gottes Segen.

Der von interessierter Seite immer wieder gebetsmühlenartig wiederholte angebliche Imageschaden für den Dresden-Tourismus wird durch die Fakten Lügen gestraft, ist ausgeblieben. Sachsens Landeshauptstadt verzeichnete 2016 ein Besucherplus. Von Januar bis November kamen 1  875  620 Touristen in Dresden an – 0,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2015. Die meisten Ausländer pilgern aus den USA (73 285 Übernachtungen), der Schweiz (73 134 Übernachtungen) und Österreich (66 856 Übernachtungen) in unser faszinierendes Elbflorenz.

 

Mit Hochdruck bereitet das Stadtmuseum die sensationelle Schau "Otto Griebel. Im Panoptikum der Zeit" vor, die Samstag öffnet und bis 7. Mai zu sehen ist. Otto Griebel (1895-1972), der Meisterschüler von Prof. Josef Goller (1868 - 1947), gehört zu den wichtigsten Dresdner Künstlern der 1920er Jahre. Vielen Dresdnern ist er durch seine Lebenserinnerungen "Ich war ein Mann der Straße" bekannt, die der heute 79-jährige Sohn Matthias zu DDR-Zeiten herausgab. Obwohl ein Großteil seiner Werke dem Inferno des 13./14. Februar 1945 zum Opfer fiel, kann eine opulente Auswahl von mehr als einhundert Gemälden, Zeichnungen und grafischen Arbeiten aus der Zeit von 1914 bis 1971 gezeigt werden. Dazu erscheint ein Gesamtverzeichnis zu Griebels Werk.

Die am 6. Mai 1901 unter Anwesenheit Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen Friedrich August (1865 - 1932) feierlich eröffnete Loschwitzer Schwebeseilbahn - die älteste Europas für die Personenbeförderung - nimmt noch vor Ostern wieder ihren Betrieb auf. Seit 2. Januar wird sie gewartet und modernisiert. Die beiden Wagen (274 Meter Streckenlänge) nutzen das Prinzip des Einschienbahnsystems, hängen an Schienen (gestützt durch ein Gerüst aus 33 Tragjochen) und werden durch ein 38 mm starkes Stahlseil mit geringem Kraftaufwand bewegt. Denn der talwärts fahrende Wagen hilft den sich bergauf bewegenden zu ziehen. 

Dresden bereitet sich auf den Empfang von Staatsoberhäuptern, wichtigen Politikern und Besuch aus dem Königshaus von Saudi Arabien vor. Sie alle kommen zum Tanz beim 12. SemperOpernball am 3. Februar. Darunter der Präsident von Rumänien, Klaus Johannis, Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, Bundestagsmitglied Peter Ramsauer, die Alt-Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf und Roland Koch. Auch die 52-jährige Princess Basmah bint Saud, das 115. und jüngste Kind von König Sauds, der bis 1964 auf Saudi-Arabiens Thron saß, und ihr Hofstaat haben einige der bis zu 2300 Euro teuren Karten.

Im Panometer Dresden ist jetzt wieder das Inferno-Panorama "DRESDEN 1945" zu sehen. Es führt auf eine Zeitreise in die Elbmetropole unmittelbar nach den Bombardements 1945. Vom Rathausturm erschließt sich die Ruinen-Wüste, aus der noch Rauchsäulen aufsteigen. Militärisch sinnlos und barbarisch war die Zerstörung Dresdens durch englische und amerikanische Bomber-Staffeln zum Kriegsende, die bis heute als einer der verheerendsten Luftangriffe mit den größten Feuerstürmen und der weitgehenden Vernichtung einer der schönsten Großstädte Europas gilt. Mindestens 25 000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Sie verbrannten als lebendige Fackeln auf offener Straße, wurden von einstürzenden Häusern erschlagen, von Tieffliegern erschossen, erstickten in den Kellern der über 12 Quadratkilometer vollständig zerstörten Stadt.    

Heute, 20 Uhr, endet mit dem 2. Aufführungsabend der Staatskapelle Dresden unter dem 74-jährigen Dirigent Thomas Sanderling die normale Geschäftstätigkeit der Semperoper. Nachdem der letzte Gast den Zuschauerraum verlassen hat, wird das komplette Parkett-Gestühl ausgebaut und Europas wohl schönstes Opernhaus dem Semperopernball Verein unter dem 51-jährigen Prof. Hans-Joachim Frey übergeben, in zweitägiger Arbeit in einen glitzernden Ball-Palast verwandelt. Am Freitag startet hier der 12. SemperOpernball mit 2500 Gästen im Saal und 15 000 beim Openairball auf dem Theaterplatz. Die TV-Übertragung genießen regelmäßig über zwei Millionen Menschen.   

Ab dem heutigem Sonntag hat das mit über 50 Staats-, Stadt- und Privatmuseen gesegnete Dresden auch noch ein DDR-Museum. Auf 1500 Quadratmeter eröffnet der Besitzer von über 20 Supermärkten in Bayern und Sachsen, der 57-jährige Peter Simmel, seine Schau im SIMMEL-CENTER am Albertplatz. Ob Trabant, Wartburg, Campingwagen, komplette DDR-Wohnungen, Klassenzimmer, das Büro eines Kombinates, Volksarmee und Volkspolizei - das Leben im Sozialismus wird in all seinen Facetten vorgestellt. Die Exponate stammen bis auf eine Apotheken-Einrichtung aus der Insolvenz des im letzten Jahr aufgelösten "DDR-Museums Zeitreise" in Radebeul. "Die Welt der DDR" hat täglich, Sonn- und Feiertage eingeschlossen, von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 9 Euro für Erwachsene (ermäßigt 7 Euro). 

Das Leben von Russlands erstem Mann, dem heute 64-jährigen Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin, wird von der Ufa verfilmt. Darin sollen auch die für ihn so wichtigen vier Jahre in Dresden eine Rolle spielen. Im August 1985 kam er als 33-jähriger KGB-Hauptmann in die Dresdner Außenstelle des sowjetischen Geheimdienstes Angelikastraße 4. Er bewohnte mit seiner Familie eine Zweieinhalb-Zimmer-Plattenbauwohnung im dritten Stock der Radeberger Straße 101. In Elbflorenz wurde 1986 seine zweite Tochter, Jekaterina, geboren, erlebte er den im Herbst 1989 beginnenden Untergang der DDR. Putin war oft in der Gaststätte "Am Thor" nahe dem Goldenen Reiter, wo dem weltberühmten Stammgast noch heute eine Gedenkecke gewidmet ist.   

Die zur Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen zählende Türckische Cammer ist dank einer großherzigen Schenkung um ein Paar türkische Schnappschuss-Pistolen aus dem 17. Jahrhundert reicher. Die Waffen befanden sich bislang in Londoner Privatbesitz. Eine Urenkelin des in Dresden geborenen Bankiers Hans Arnhold (1888 - 1966) vermittelte deren Ankauf durch die Familienstiftung und gab sie an die älteste und weltweit bedeutendste Sammlung osmanischer Kunst außerhalb der Türkei. Arnhold war Chef der Berliner Repräsentanz des Dresdner Bankhauses Gebrüder Arnhold. Nach Arisierung des Familien-Unternehmens 1938 und Emigration in die USA baute er in New York die Dependance von Arnhold & S. Bleichroeder zum neuen Stammsitz aus.