Gemeinden schrumpfen, Kirchensteuer-Einnahmen versiegen und im Kernland des Protestantismus glauben immer weniger an unseren einzig wahren dreieinigen Gott, werden immer weniger Sachsen getauft. Zählte die Evangelisch-Lutherische Landeskirche 1949 noch sieben Millionen Gläubige, sind es heute gerade zehn Prozent davon. In 40 Jahren - so optimistische Prognosen - wird sich deren Zahl noch einmal halbieren. Die pure Not zwingt jetzt immer mehr Gemeinden - darunter sogar sehr prominente in Gegenden mit wohlhabender Einwohnerschaft wie in den Millionärs-Paradiesen Moritzburg und Radebeul - zu Zusammenschlüssen. Nun vereinen sich auch die Gemeinden der Radebeuler Friedenskirche (3521 Seelen), der Radebeuler Lutherkirche (2561 Seelen), Moritzburg und Reichenberg (2082 Seelen) mit vier imposanten Gotteshäusern, drei Kapellen und gegenwärtig viereinhalb Pfarrstellen zu einem Kirchspiel. Ein christlicher Name für das Kirchspiel - welches der imponante Lößnitzgrund mit dem bekannten, zwischen Radebeul und Radeburg verkehrenden, Bimmelbähnle verbindet - wird noch gesucht.  

Einer der sensibelsten Bauplätze Dresdens - das auch Königsufer genannte Neustädter Elbufer - soll einen Bebauungsplan erhalten. Der frühere Gesamtplan des Jahres 1910 mit einer Hochuferstraße wurde durch den frühen Tod von Stadtbaumeister Hans Erlwein (1872 - 1914) und den I. Weltkrieg glücklicherweise nie ausgeführt. Die heutige Gestaltung über zwei Kilometer mit landschaftlicher Prägung, Grünanlagen, dem Rosengarten mit 6000 Rosenstöcken, Freitreppen, Pavillons und Plastiken sowie faszinierenden Sichtbeziehungen zur Altstadt - nach 1933 realisiert - geht auf Stadtbaurat Paul Wolf (1879 - 1957) und Stadtgartendirektor Heinrich Balke zurück. Im II. Weltkrieg teilweise zerstört, fanden zu DDR-Zeiten nur behutsame Eingriffe statt. Da sich viele der Flächen in Privatbesitz befinden und in den letzten Jahren z. B. imposanteste Grundstücke den Besitzer wechselten, an denen die berühmte Dresdner Bankiersfamilie Arnhold Miteigentümer waren, nunmehr Bauherren in den Startlöchern stehen, will die Landeshauptstadt schnell Leitlinien für eine Bebauung festlegen.  

Mit dem am Weihnachtstag des Jahres 2020 in seinem Haus im Moritzburger Gemeindeteil Friedewald verstorbenen Archivar und Historiker Prof. Dr. habil. Karlheinz Blaschke hat unser dreieiniger Gott einen der letzten sächsischen Heroen der Landesgeschichtsschreibung - den Nestor der sächsischen Geschichtsforschung nach dem II. Weltkrieg - zu sich berufen. Der am 4. Oktober 1927 in Schönlinde, Tschechoslowakei, geborene Fachmann war von 1992 bis zu seiner Emeritierung 1998 der erste Inhaber des Lehrstuhls für sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden. Zu DDR-Zeiten als "bürgerlicher Historiker" diffamiert, wurde der Einfluss des bekennenden Christen nach 1990 überwältigend. Zu den nachhaltigsten Taten von Blaschkes Wirken zählt sein 2006 vollendetes "Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen" mit Sachinformationen zu etwa 6000 existierenden und verschwundenen Orten, seine Neubewertung des als "Judas von Meißen" über Jahrhunderte verschmähten sächsischen Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521 - 1553) und das Eintreten für ein vereintes Mitteldeutschland auf dem Gebiet der Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt als "historischer Auftrag Sachsens".

Am 7. Januar feiern die russisch-orthodoxen Christen in Russland - dem größten Flächenland der Erde - seit Menschengedenken Weihnachten. An diesem nach Ostern zweitwichtigsten religiösen Fest gedenken manche auch einem sächsischen Prinzen, der sich um die Verbindung zur Ostkirche größte Verdienste erwarb: Maximilian von Sachsen (1870 - 1951)! In Dresden geboren und in Freiburg im Üechtland gestorben, gehört er zu den Geistesgrößen der seit dem Mittelalter Sachsen und Thüringen regierenden Dynastie der Wettiner. Der Sohn des Königs von Sachsen verzichtete auf seinen Thron-Anspruch, ließ sich zum Priester weihen, lebte in Armut und wurde als Professor ein berühmter Ostkirchenforscher. Beeindruckend wie der blaublütige Vegetarier, Abstinenzler und Tabakgegner für die Theologie des Friedens und den Tierschutz kämpfte.   

Gläubige müssen auf ihre Mittagsandachten, Reisende ab 11. Januar 2021 auf den himmlischen Orgelklang in unserer Dresdner Frauenkirche verzichten. Für die alljährlichen Revisions- und Werterhaltungsarbeiten sowie eine Tiefenreinigung durch Fachfirmen schließt unser berühmtes Gotteshaus bis einschließlich 16. Januar seine Pforten. Am Sonntag, dem 17. Januar 2021, wird wieder Gottesdienst gefeiert. Die zeitweilige Kirchenschließung soll uns aber nicht davon abhalten, täglich fleißig zu beten, unseren einzig wahren dreieinigen Gott um Beistand und Rat in der Corona-Pandemie zu bitten.     

Ein wunderbares Buch kam dieser Tage im Husum-Verlag auf den Markt. Es würdigt in opulenter Pracht das 1892 für Deutschlands wohl cleversten Milchfabrikanten Paul Gustav Leander Pfund (1849 - 1932) in der Dresdner Neustadt errichtete Milchgeschäft "Pfunds Molkerei". Dieses wurde mit 247,9 Quadratmeter handbemalter Fliesen mit märchenhaft schönen Motiven von Villeroy & Boch ausgestattet und ist bis heute zu bewundern. Nirgends auf der Welt räkeln sich so hinreißend schöne pausbäckige Putten auf den Wänden, sind romantische Hirtenszenen neben friedlich grasenden Kühen zu bewundern. Seit über 100 Jahren als "Schönster Milchladen der Welt" gerühmt und mit dieser Würdigung auch seit 1998 im Guinnes-Buch der Rekorde verzeichnet, zählt es zu den erstrangigen Tourismus-Magneten im Freistaat Sachsen. Hier pilgern in normalen Jahren ohne Seuchen mehr Besucher hin, als die Galerie Alte Meister mit der weltberühmten Sixtinischen Madonna oder Europas größte Felsenfestung Königstein begrüßen dürfen. Der renommierte sächsische Autor und Historiker Dr. Jürgen Helfricht stellt in dem Buch nicht nur die einzigartige Sehenswürdigkeit, sondern auch ihre Entstehung und Rettung vor. Erfahren Sie alles über das Schlemmerparadies für Käse-Liebhaber, welches bis heute die Einkaufskultur der "guten alten Zeit" konserviert und kürzlich sogar als Hollywood-Kulisse diente.  

Eins der imposantesten Zeugnisse barocker Parkgestaltung in Deutschland, das seit Jahrzehnten dem Verfall preisgegebene Schlösschen Hellhaus in Moritzburg bei Dresden, wird endlich saniert. 700 Meter nördlich von Barockschloss Moritzburg mitten im Friedewald-Forst auf einem Hügel gelegen, wurde es um 1787 erbaut. Der 1730 in Nowgorod geborene und 1798 in Dresden gestorbene Meister-Architekt Johann Daniel Schade errichtete das achteckige Gebäude mit zwei Geschossen und Mansardenwalmdach mit Mittelpunkt eines achtstrahligen Jagdsterns. Inmitten eines genialen Systems von Schneisen und Alleen wurde den Teilnehmern der kurfürstlich-königlichen Parforce-Jagden (Hetzjagden auf Pferden) vom Hellhaus-Dach per weißer Fahne angezeigt, in welche Richtung das Wild floh. Nach dem Untergang der Monarchie 1918 blieb das Hellhaus weiter im Besitz der Nachfahren des sächsischen Königshauses. Als diese 1945 aus ihrer Heimat fliehen mussten und später enteignet wurden, begann der Niedergang. Er gipfelte in der Brandschatzung des Hellhauses durch Kriminelle im Jahre 1988. Europaweit das letzte Zeugnis hochadeliger Jagdleidenschaft, lässt der Staatsbetrieb Sachsenforst das Gebäude bis Ende 2021 für 750.000 Euro zunächst an Dach und Fassade wieder herrichten.  

Das ist die frohe Botschaft zum Beginn des Jahres 2021! Dank göttlicher Gnade bekommt unsere weltberühmte Dresdner Frauenkirche, der schönste und größte protestantische Dom nördlich der Alpen, einen neuen Pfarrer. Der am 24. Juni 1961 in Freiburg im Breisgau geborene Pfarrerssohn Markus Engelhardt wird die vakante erste Landeskirchliche Pfarrstelle besetzen. In Heidelberg aufgewachsen, seine theologischen Studien in Bern, Erlangen und Tübingen betrieben, predigte Engelhardt zuerst in Konstanz am Bodensee. Seit 2007 ist der mit einer Pfarrerin vermählte geistliche Hirte Dekan des Stadtkirchenbezirks von Freiburg. Wann sein Einführungsgottesdienst in Dresden gefeiert werden kann, muss noch mit dem Landesbischof abgestimmt werden. Wir wünschen Pfarrer Markus Engelhardt allzeit Gottes Segen!  

An den am 1. August 1926 in Dresden geborenen und im Januar dieses Jahres verstorbenen Weltstar Theo Adam erinnert heute, 11 Uhr, eine große Matinee in unserer Semperoper. Dem berühmten Bassbariton war eine beispiellose Karriere vergönnt, die in vom Kruzianer bis zu den Bayreuther und Salzburger Festspielen führte.

Ein Schmilkaer Hotelier und weitere Enthusiasten planen seit Jahren eine Bergbahn zur Felsenfestung Königstein in der Sächsischen Schweiz. Die bislang nur zu Fuß oder über einen Lift erreichbare Touristenattraktion soll durch die Bergbahn bis zu 1000 Gäste aus dem Städtchen auf die Festung hoch über der Elbe befördern. Eine Machbarkeitsstudie ust in Arbeit, erste Grundstücke sind gekauft bzw. reserviert. Optimisten rechnen mit Fertigstellung im Jahre 2024.

Das bekannte Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul mit dem barocken Schloss und dem einzigartigen Rebensemble lädt dieses Wochenende zum traditionellen Osterkunst- und Frühlingsmarkt ein. Von 10 bis 19 Uhr präsentieren Manufakturen ihre Erzeugnisse und Geschenkideen, lädt eine Schlemmermeile zum Erkunden und Genießen ein.

Mit etwa 300.000 numismatischen Stücken gehört das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu den größten deutschen Münzsammlungen von weltweiter Bedeutung. Von Herzog Georg dem Bärtigen (1471 - 1539) gegründet, hat die herausragende Exposition ihre Heimat im Georgenbau des Dresdner Residenzschlosses. Dem runden Jubiläum widmet sich ab Freitag die neue Ausstellung "Fünf Jahrhunderte Münzkabinett Dresden - zur Geschichte einer Sammlung". 

Eine Hochzeit, welche 1719 - also vor 300 Jahren - in Dresden mit rauschenden Festwochen und gekrönten Häuptern aus ganz Europa gefeiert wurde, soll dieses Jahr Touristen ins Dresdner Elbland locken. Am 20. August 1719 hatte de Sohn von Sachsen-Fürst August dem Starken eine Habsburgerin geheoratet. Der stolze Papa richtete z. B. in Dresden und im Plauenschen Grund gigantische Feste aus. Einige frühere Lustbarkeiten werden dafür wieder zu neuem Leben erweckt. 

Es steht im Schatten von der Gemäldegalerie Alte Meister, den Juwelen des Grünen Gewölbes oder der Porzellansammlung. Doch mit fast 100.000 Objekten aus allen Teilen der Welt ist das Museum für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine einzigartige Exposition. Beheimatet im Japanischen Palais am Elbufer in der Neustadt zeigt die Sammlung mit dem Damaskuszimmer sogar ein Stück Syrien an der Elbe. 

Seit Jahrhunderten erhebt sich auf einem Felsplateau der Sächsischen Schweiz Europas größte Felsenfestung Königstein. Hier wurden die Staatsschätze des Kurfürstentums und Königreichs in Kriegszeiten gelagert, hat man Staatsgefangene interniert. Über die Zeit von 1949 bis 1955 war bislang wenig bekannt. Diese Lücke schleßt nun die soeben eröffnete Schau "Jugendwerkhof Königstein 1949 - 1955".