De bereits von Himmelfahrt in den Sommer verschobenen 29. Karl-May-Festtage im Radebeuler Lößnitzgrund werden nicht wie gewohnt stattfinden. Corona erlaubt keine Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern. Am 10./11. Juli soll es stattdessen kleine Formate geben. Die Festtage erinnern alljährlich an die Romanhelden von Abenteuerschriftsteller Karl May (1842 - 1912), locken etwa 30.000 Besucher an.
Unter Dresdens Christen herrscht große Freude, denn am 1. Mai 2021 tritt der neue erste Frauenkirch-Pfarrer Markus Engelhardt sein Amt an. Der 59-Jährige war seit 2007 evangelischer Pfarrer und Stadtdekan in Freiburg. Der geübte Prediger wuchs in Heidelberg auf, studierte Theologie in Bern, Erlangen und Tübingen. In unserer 2005 geweihten Touristenkirche - dem größten protestantischen Dom jenseits der Alpen - ohne eigene Gemeinde hat er eine barocke Tribüne als Ort diverser christlicher Diskurse, der Bibel- und Friedensarbeit. Allzeit Gottes Segen für den neuen Pastor!
Die kleine Gemeinde Großschweidnitz nahe Löbau, etwa 90 Kilometer von Dresden entfernt. Hier ermordeten Nationalsozialisten bis zum 24. August 1941 auf der Basitz des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" mehr als 5500 Männer, Frauen, Kinder. Sie waren manisch-depressiv, altersdement, schizophren, litten unter Schwachsinn oder galten als sozial besondes auffällig. Viele wurden zwangssterilisiert und mit der sogenannten "Großschweidnitzer Giftkur" - überdosierte Beruhigungsmittel und Mangelernährung - vom Klinikpersonal vom Leben zum Tode befördert. Andere brachte man in die Gaskammer nach Pirna-Sonnenstein. Für 2,1 Mio. Euro sollen jetzt das alte Pathologiegebäude auf dem Friedhof nebst Trauerhalle zur Gedenstätte umgebaut werden.
Das Bischöfliche Ordinariat des Bistums Dresden-Meißen hat seit 40 Jahren seinen noblen Sitz in Dresden-Blasewitz zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Goetheallee mit Sicht auf Schloss Albrechtsberg am Loschwitzer Elbhang. Nun plant der katholische Bischof einen 42 Millionen Euro teuren Neubau für seine Verwaltung im Stadtzentrum. Dafür soll ein Gebäude an der Schweriner Straße abgerissen werden und bis 2023 das neue Verwaltungszentrum als "Propst-Beier-Haus" entstehen. Die Planungen sehen vor, einen Teil des Gebäudes zu vermieten.
Die am 15. Juli 1893 eröffnete "König-Albert-Brücke" von Loschwitz nach Blasewitz, die heute offiziell "Loschwitzer Brücke" heißt, aber nur "Blaues Wunder" genannt wird, ist marode. Einst für 2,25 Millionen Mark errichtet, wird die Sanierung der versteiften Hängebrücke aus Stahl (280 Meter lang, 12 Meter breit) mit 88 Millionen Euro veranschlagt. Damit das zu den Wahrzeichen Dresdens zählende Bauwerk nicht eines Tages durchrostet, muss dringend Geld her.
Wer in diesem Jahr den Innenhof des Dresdner Zwingers betritt, wird Baugruben sehen. Nicht besonders tief, doch von grabenden Archäologen bevölkert. Sie versuchen, die Frühgeschichte von Europas Barockjuwel aufzuklären. Ab 1709 wurde hier für den sächsischen Kurfürsten und polnischen König das Wunderwerk aus Elbsandstein errichtet. Doch vorher stand hier seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts zum Beispiel die 27,50 Meter breite und über 50 Meter lange Reithalle des Herrscherhauses. Auch während des Zwingerbaues gab es ständig Veränderungen der Gartengestaltung im Hof, die auch noch nach 300 Jahren jetzt aufgespürt werden können.
Der Neumarkt rund um die Dresdner Frauenkirche - wie ausgestorben! In der Semperoper kann man nicht mal den Flohwalzer hören, auch die Alten Meister - Hüter der Sixtinischen Madonna - im Zwinger sind seit Samstag komplett dicht. Die restlichen Museen sowieso. Von Dresdens legendären Gaststätten gar nicht zu reden. Doch eine uralte Dresdner Institution trotzt Corona, wird auch am heutigen Sonntag, dem 25. April 2021, und in den nächsten Tagen offen bleiben: der 1861 gegründete Dresdner Zoo im Großen Garten. Die 2000 Tiere in 300 Arten auf 13 Hektar erwarten wie immer Besucher. Löwen, Pinguine, Giraffen - trotz Corona-Notbremse alle zu sehen. Lediglich die Tierhäuser bleiben zugesperrt.
Er sprudelte von 1969 bis zum unsachgemäßen Abriss durch wenig sachkundige Hände nach 2002 auf der Prager Straße - der aus zehn verschieden großen Edelstahl-Schalen bestehende Brunnen von Kunstbildhauerin Leoni Wirth (1935 - 2012)! Ihrem Genie entsprangen mehrere Wasserspiele der Ost-Moderne, darunter auch der legendäre Pusteblumenbrunnen. Unter Anwesenheit ihres 52-jährigen Sohnes, Dr. Hans Wirth, einem Naturwissenschaftler, konnte der 19 Jahre lang eingelagerte und zuletzt aufwendig sanierte Brunnen am heutigen 23. April 2021 am Dippoldiswalder Platz in Dresden neu in Betrieb genommen werden. Der in einem Friedewald bei Berlin beigesetzten Künstlerin würde der neue Platz für ihre Schöpfung sicher sehr zusagen, freute sich ihr Sohn.
In Moskau. Russlands Hauptstadt und damit der Metropole des größten Flächenlandes der Erde, zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden seit dem heutigen 22. April 2021 in der weltberühmten Tretjakow-Galerie mehr als 300 Meisterwerke ihrer Sammlungen. Die vom 74-jährigen US-Architekten Daniel Libeskind gestaltete Schau "Träume von Freiheit. Romantik in Russland und Deutschland" soll ab Oktober im Dresdner Albertinum zu sehen sein.
1961 begannen das sächsische Dresden und das russische St. Petersburg, das damals noch Leningrad hieß, eine Städtepartnerschaft. Nach 60 Jahren verbindet beide berühmten Kunst- und Kulturstädte noch immer eine enge Zusammenarbeit. Das feiern die Stadtoberhäupter dieser Tage in St. Petersburg bei einer Deutschen Woche, an der auch das in Dresden ansässige Deutsch-Russische Kulturinstitut einen großen Anteil hat. Aus dem Bereich der ev.-lutherischen Landeskirche Sachsens begleitet der Organist unserer über 800 Jahre alten Dresdner Kreuzkirche die weihevollen Tage mit Meisterwerken der Orgelmusik. Viele enge menschliche Verbindungen sind in den letzten Jahrzehnten entstanden. Auch Russlands Präsident Wladimir Wladimirowisch Putin hat daran großen Anteil. 1952 in Leningrad/St. Petersburg geboren, arbeitete er fünf Jahre lang in Dresden und hat Elbflorenz seitdem mehrfach besucht.
Mit über 300 Brunnen und Wasserspielen ist die sächsische Landeshauptstadt ein Dorado für Freunde des kühlen Nass. Überall werden jetzt nach der Winterpause Abdeckungen und Einausungen von Plastiken und Brunnen entfernt, der Filtersand gewechselt. In den nächsten Tagen beginnen z. B. die Brunnen am Albertplatz, auf der Prager Straße oder vor dem Kulturpalast zu sprudeln. Die Fontäne am Teich auf der Bürgerwiese, der Europabrunnen am Königsheimplatz, der Schalenbrunnen auf dem Dippoldiswalder Platz - bis Ende April sollen alle in Betrieb sein. Die Dresdner Brunnensaison geht dann bis zum 31. Oktober.
Am Abend des 20. April 2001 erlitt eines der größten Dirigenten-Genies, das im 20. und 21. Jahrhundert je am Pult der Semperoper stand, bei einem Gastdirigat an der Deutschen Oper Berlin im 3. Akt der Oper Aida einen tödlichen Herzinfarkt: Giuseppe Sinopoli (1946 - 2001). Der gebürtige Venezianer, Ältester von zehn Geschwistern, war nicht nur ein feuriger Dirigent und Komponist, er hatte auch ein abgeschlossenes Medizinstudium nebst Promotion und wollte gerade seine Dissertation im Fach Vorderasiatische Archäologie mit dem Thema "Die assyrische Kultur in Mesepotamien" verteidigen. Der musische Gelehrte und Vater von zwei Söhnen, der von 1992 bis zu seinem Tode Chefdirgent der Sächsischen Staatskapelle Dresden war, fand seine letzte Ruhe unter einer gewaltigen gewölbten Steinplatte auf dem Friedhof Campo Verano in Rom. Friede seiner Asche!
Er ist zweifelhaft einer der größten und wirkmächtigsten Deutschen, für rund 900 Millionen auf der ganzen Welt das Leit- und Vorbild: Martin Luther (1483 - 1546)! Der Mönch, Prediger, Bibelübersetzer und Wittenberger Professor, der den Protestantismus begründete, prangerte vor 500 Jahren die Profitgier der katholischen Kirche und den Ablasshandel an, bezeichnete selbst den Papst in Rom als "Antichrist", seine Helfer in der Kurie als Ketzer. Entkommuniziert, versuchte er sich im April 1521 beim Ächtungsverfahren vor dem Kaiser zum Wormser Reichstag zu rechtfertigen. Seine Argumente wurden allerdings nicht anerkannt und Luther drei Wochen später für vogelfrei erklärt. Durch einen inszenierten Überfall ließ Sachsens ernestinischer Kurfürst Friedrich III., der Weise (1463 - 1525) Martin Luther am 5. Mai 1521 auf die Wartburg retten und verhalf auch damit der Reformation zum Durchbruch.
Am heutigen 18. April 2021 gedenkt Sachsen der bislang 8719 Menschen im Alter von 25 bis 106 Jahren, die seit dem Ausbruch 2020 in Deutschland an oder mit Corona gestorben sind. Unter anderem läuten in Dresdens Gotteshäusern um 15 Uhr und um 18 Uhr die Glocken. Bürger im Freistaat wollen am Abend zum Totengedenken auch brennende Kerzen in die Fenster stellen.
Rund eineinhalb Jahre nach dem schrecklichen Einbruch in das Historische Grüne Gewölbe im Residenzschloss sind die unschätzbar wertvollen Juwelengarnituren zwar noch immer spurlos verschwunden. Doch wurde die von Schwerkriminellen einer arabischstämmigen Berliner Clan-Familie geplünderte und zerstörte Vitrine im Juwelenzimmer nun wieder instandgesetzt. Wo die elf Objekte, Teile von zwei Objekten und Gruppe von Rockknöpfen aus dem sächsischen Staatsschatz am 25. November 2019 geraubt wurden, sind Lücken zu sehen. Das Historische Grüne Gewölbe ist freitags (16 bis 20 Uhr) und am Wochenende (11 bis 17 Uhr) geöffnet. Nur Online-Ticketverkauf! Es herrscht Maskenpflicht und es muss beim Besuch ein tagesaktueller Corona-Test vorgelegt werden.