Als langjähriger Leiter des wichtigsten Dresdner Ortsamtes Altstadt war Dietrich Ewers allen Bürgern ein Begriff. Jetzt starb der begeisterte Elbeschwimmer und Marathon-Läufer 79-jährig bei einem schweren Wanderunfall im Urlaub. Wie kaum ein anderer Lokalpolitiker hat sich der nimmermüde Ewers, der auch nach 14 Jahren an der Spitze seiner Verwaltung bis zuletzt keinen Ruhestand kannte, in die Belange der Stadt und vor allem der touristischen Altstadt mit Johannstadt eingemischt. Dieser couragierte Kämpfer für ein lebenswerteres Elbflorenz, für das Wohl alteingesessener und vietnamesischer Neubürger wird dem Gemeinwesen fehlen. 

Einst war Dresden ein Musterbeispiel europäischer Fortifikations-Kunst, verfügte die Residenz- und Landeshauptstadt über die modernste Festung ihrer Zeit. Das war das Verdienst des kühnen und militärisch erfahrenen Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521 - 1553), einem der mächtigsten Herrscher im Reich. Reste dieser Festungen und Bastionen haben sich unter der Brühlschen Terrasse erhalteb. Diese lässt der Freistaat Sachsen gerade für 4,3 Millionen Euro auf den modernsten Stand bringen. Das hier beheimatete Festungs-Museum wird Ende nächsten Jahres wieder Besucher empfangen.  

Der 584. Dresdner Striezelmarkt - Deutschlands ältester Weihnachtsmarkt - öffnet erst in einigen Wochen nach dem Totensonntag am 28. November. Doch die Tanne, eine 45 Jahre alte und 22 Meter hohe Fichte aus Pirna-Zuschendorf, steht nun bereits. Bald bekommt sie ihre Lichterkette mit 16.200 Lämpchen und den Stern auf der Spitze. Bis Heilig Abend hat dann zu Füßen des wunderbaren Baumes die berühmte Budenstadt geöffnet. 

Als erste Seilbahn Europas für den Personentransport wurde die Schwebeseilbahn 1898/1901 zwischen den damaligen Dresdner Vororten Loschwitz und Oberloschwitz errichtet. Die beiden Wagen (274 Meter Streckenlänge) nutzen das Prinzip des Einschienbahnsystems,hängen an Schienen (gestützt durch ein Gerüst von 33 Trajochen) und werden durch das 38 Millimeter starke Stahlseil (16-fache Sicherheit) mit geringer Kraftaufwendung bewegt. Ab Montag (bis 16. November) findet die turnusmäßige Inspektion statt. Während dieser Zeit steht der Seilbahn-Methusalem still. Fahrgäste können auf die Busse der Linie 84/309 ausweichen. 

Seit Jahrhunderten wird in Pulsnitz bei Dresden eine Backkunst gepflegt, die anderswo Lebküchlerei oder Lebzelterei heißt, in Sachsen jedoch Pfefferküchlerei genannt wird. Diese Bäcker haben sich auf feine Backwaren spezialisiert, die vor allem zur Advents- und Weihnachtszeit in keiner Familie fehlen dürfen: gefüllte Spitzen, Kokosmakronen, Pfefferkuchenhäuser, Dominosteine, reich verzierte Herzen... Bis Sonntag hat der berühmte Markt geöffnet, wo alle Pulsnitzer Pfefferküchler ihre leckeren Waren anbieten. Der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) stellt sogar extra Busse und Züge bereit.  

Heute, 10 Uhr, ist es so weit. Über die berühmte Pillnitzer Kamelie - 1801 als bereits 30-jährige Pflanze vom königlichen Hofgärtner im Schlosspark zu Pillnitz bei Dresden an der Elbe gepflanzt - wird auf Schienen ein imposantes Haus aus Glas und Stahl (54 Tonnen schwer, 13 Meter hoch) gefahren. Darin findet die heute elf Meter breite und neun Meter hohe Wunderpflanze, deren Kronenumfang stolze 35 Meter misst, im Winter eine klimatisierte Zuflucht bei 4 bis 6 Grad Celsius. Ab Mitte Februar wird die Pillnitzer Kamelie dann Besucher aus aller Welt mit tausenden karminroten Blüten erfreuen.  

Seit 2012 beherbergt die Stadt Radebeul neben berühmten Einrichtungen wie Sachsens Weinschloss Hoflössnitz oder dem Karl-May-Museum auch ein privates "Lügenmuseum". Der 68-jährige Museums-Chef Reinhard Zabka hatte vor dem Umzug ins Elbtal seit 1995 ein gleichnamiges Museum im brandenburgischen Kyritz betrieben und genoss dort als Mitglied des Museumsverbandes Brandenburg steuerliche Privilegien. Ganz anders in Sachsen, wo ihm die Sächsische Landesstelle für Museumswesen - eine Einrichtung des Freistaates Sachsen - die Anerkennung als Museum verweigert und er damit auch Umsatzsteuer aus dem Eintrittskartenverkauf entrichten muss. Gestern klagte Zabka in dieser Angelegenheit vor dem Verwaltungsgericht Dresden gegen den Freistaat Sachsen und verlor. Sein Museum mit von ihm selbst gebauten Maschinen aus dem Sperrmüll sei eher ein Gesamtkunstwerk, erfülle nicht folgende museale Aufgaben: Sammeln, Bewahren, Forschen, Dokumentieren, Ausstellen und Vermitteln.  

Noch ist der Dresdner Striezelmarkt nicht geöffnet, würde kein Sachse den Original Dresdner Christsollen anschneiden. Doch "Lonely Planet" - der weltgrößte Verlag für Reiseliteratur aus dem australischen Melbourne - empfiehlt schon unseren ältesten Weihnachtsmarkt als eins von weltweit 500 "ultimativen Foodie-Zielen". Auch wenn einem vielleicht diese englischen Worte nicht schmecken, soll der Striezelmarkt wegen dem deutschen "Weihnachtskuchen" - also dem Dresdner Christstollen - besucht werden. Dieser wird in einem Atemzug mit Apfelstrudel und Sachertorte aus Wien, den Macarons aus Paris oder diversen Blätterteigtörtchen aus Lissabon genannt.   

Dresden, genauer gesagt die Sächsische Staatsoper oder Semperoper, darf sich rühmen, neun der 15 Opern von Komponisten- Legende Richard Strauss (1864 - 1949) uraufgeführt zu haben. Darunter "Salome", "Elektra" und der einzigartige "Rosenkavalier". Doch Ende Oktober 1888 - vor 130 Jahren - gab der Maestro als Dirigent sein Dresden-Debüt. Damals dirigierte er das Dresdner Gewerbehausorchester im 1870 gegenüber vom Zwinger an der Ostraallee errichteten großen Saal des Gewerbevereins.  

Sächsische Kartoffelsuppe, Tharandter Hirschkarree, Häckerle, Rindsroulade, Hackfleisch-Krautpfanne, Arme Ritter, Krautwickel oder Dresdner Fleckeeintopf - die Sachsen sind seit Jahrhunderten Genießer und Schlemmer, bereiten köstliche Speisen zu. Bis zum 11. November laden Restaurants und Hotels der Sächsischen Schweiz ein, die Spezialitäten bei den "10. Kulinarischen Wochen" zu testen. Wer dafür keine Zeit hat, alles nachlesen will oder noch ein passendes Weihnachtsgeschenk sucht: Das Buch "Fasanenbrust und Krautwickel" (9,90 Euro) aus dem Husum-Verlag verrät die schmackhaftesten Rezept-Ideen aus dem Sachsenlande, blickt Chefköchen in und um Dresden in die Töpfe.    

Die 61-jährige Museologin Ingrid Möbius war die Grand Dame von Schloss Moritzburg, hütete 40 Jahre lang das schönste Barockschloss der Wettiner mit seiner wunderbaren katholischen Kapelle, seit 1990 als Direktorin des Schlossbetriebs. Jetzt wechselt die Museums-Zauberin, die jährlich 300.000 Besucher in das Wasserschloss lockte, am 31. Oktober in den Ruhestand. Ihre Nachfolge soll ab 1. Januar die 52-jährige Düsseldorferin Dominique Fliegler antreten. Nach vielen unterschiedlichen beruflichen Stationen konnte sie sich im 47. Lebensjahr zum Thema "Kulturlandschaft als Palimpsest: Begreifen disperater Vergangenheiten" promovieren und arbeitet gerade als Chefin eines kleinen Instituts an der Bauhaus-Universität Weimar. 

Die in den letzten Jahren so wundervoll gewachsenen touristischen Beziehungen zwischen Dresden und den russischen Welt-Metropolregionen Moskau und St.Petersburg werden auch im Winterhalbjahr durch Direktflüge unterstützt. Täglich ist Russlands Hauptstadt Moskau mit Elbflorenz verbunden. Montags und donnerstags kann man direkt nach St. Petersburg gelangen.  

Sachsens berühmtestes Wasserschloss, das barocke Schloss Moritzburg (jährlich rund 300.000 Besucher z. B. im Museum und bei Festivals), ist ab heute wieder offen. Zwei Wochen lang drehte hier Hollywood wichtige Szenen des neuen US-Kinofilms "Drei Engel für Charlie". Von Beschädigungen an den wertvollen Ledertapeten, Putz, Geweihen oder dem kostbaren Parkett wurde nichts bekannt. 

Heute vor 190 Jahren war für Sachsen, ja für Deutschland ein sehr wichtiger Tag. In Großenhain bei Dresden gründete der Königliche Rentamtmeister und Wohltäter Karl Benjamin Preusker (1786 - 1871) am 24. Oktober des Jahres 1828 in der ehemaligen Lateinschule der Garnisonstadt mit seiner Vaterländischen Bürger-Bibliothek die erste deutsche Volksbibliothek. Sie wollte erstmals mit Büchern alle Bevölkerungsschichten ansprechen und bilden.

Es hätte wieder eine der mörderischen Bomben vom Dresdner Inferno des 13./14. Februar 1945 sein können, die damals über 25.000 unschuldigen Menschen den Tod brachten. Doch die seit Tagen die Landeshauptstadt in Atem haltende "Bombe" entpuppte sich gestern als Wasserrohr mit Muffe. Damit wurde die für heute ab 3 Uhr angekündigte Massenevakuierung ganzer Stadtteile hinfällig. Schade für Dresdens klamme Hotels, die sich auf Tausende Gäste gefreut und dafür extra Sonderrabatte gewährt hatten. Auf jeden Fall kann Elbflorenz mit seinen einzigartigen Attraktionen heute uneingeschränkt besucht und besichtigt werden.