In hochgelegenen Nestern auf Dächern, Masten und Schornsteinen sind sie schon zu sehen. Seit dem 18. Februar beobachten Ornithologen die Rückkehr der ersten Weißstörche aus ihren Winterquartieren ins Sachsenland. Etwa 300 Storchenpaare sind seit Jahren im Freistaat heimisch. Letztes Jahr zogen diese rund 600 Junge auf. Diese Zahl genügt, die Population der stolzen Vögel - vor 20 Jahren waren es noch knapp 400 Brutpaare - in Sachsen zu erhalten.
Unternehmen rutschen durch Corona in die Pleite, der Automobilstandort Sachsen gerät durch E-Auto-Ambitionen ins Wanken, der Internethandel macht die Läden der Innenstädte platt. Doch Sachsens altehrwürdiges Handwerk (56.500 Handwerksbetriebe mit rund 300.000 Beschäftigten) schlängelt sich nervenstark durch alle Krisen. Dies zeigen vor allem auch die Meisterbriefe. 623 tüchtige Männer und Frauen machten jetzt diesen wichtigen Abschluss.
Sie erkunden die Geschichte ihres sorbischen Dorfes, kämpfen gegen das Vergessen von längst untergegangenen Unternehmen, graben alte Urkunden von Burgen und Schlössern in Archiven aus, erforschen die Geschichte berühmter Personen, beschäftigen sich mit Mundart und Namenskunde - Sachsens Heimatforscher! Obwohl es scheinbar immer weniger Menschen gibt, welche sich mit ihrer lokalen Historie intensiv beschäftigen, ist die Gilde der Heimatforscher noch nicht ausgestorben. Ihr verdienstvolles ehrenamtliches Wirken will Sachsens Kultusministerium zusammen mit dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz jetzt durch den "Sächsischen Landespreis für Heimatforschung" (9000 Euro Preisgelder) ehren. Bis zum 15. Mai darf man sich bewerben.
Sie erklimmen nachts Gleisanlagen, besprühen Personen- und Güterzüge der Deutschen Bahn und anderer Unternehmen mit ihren abscheulichen Krakeleien. Die Bundespolizei ermittelt gegen Verbrecher einer Dresdner Graffitibande, deren Schäden sich bereits Hunderttausende Euro summieren. Den Frauen und Männern zwischen Mitte 20 und Mitte 30 werden Dutzende Straftaten zur Last gelegt.
Der 73-jährige Berliner Möbel-Milliardär Kurt Krieger, dem in Dresden u. a. der Elbepark gehört, plant in Dresden-Nicken den Komplett-Abriss des bisherigen Kaufparks und einen Neubau bis 2024. Mit 70.000 Quadratmeter Brutto-Geschossfläche, 1900 Parkplätzen und einem Terminal für Busse aus Tschechien will Krieger vor allem auch Kaufkraft aus dem Nachbarland anlocken.
Die letzten etwa 60.000 evangelischen bzw. katholischen Sorben und Wenden in Sachsen und Brandenburg stehen als Nachkommen der über 1000 Jahre alten slawischen Urbevölkerung mit eigener Sprache unter besonderem Schutz. Kraftvoll stämmen sie sich gegen Bestrebungen, ihr traditionelles Siedlungegebiet zu beeinträchtigen, ihnen Althergebrachtes zu rauben. Auch gegen die Zusammelegung kirchlicher Strukturen innerhalb der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens legten jetzt einige ihr Veto ein. Im Kirchenbezirk Bautzen werden seit Januar sechs Gemeinden mit etwa 7400 Mitgliedern zur engeren Zusammenarbeit aufgefordert, müssen sich weniger Pfarrer teilen. Das Landeskirchenamt wies den Widerspruch zurück.
Gute Nachrichten für Leseratten! Die Städtischen Bibliotheken der Landeshauptstadt starten am Montag, dem 1. März 2021, wieder ihren normalen Betrieb, haben einschließlich samstags geöffnet. Zwar sind die Hygieneregeln zu beachten, besteht Mund-Nasenschutz-Pflicht und auch der Aufenthalt in den Bibliotheksräumen ist auf 30 Minuten begrenzt. Doch mit dieser Entscheidung der Stadt wird dem Bedürfnis nach Bildung und Kultur die gleiche Bedeutung wie dem Wunsch nach einer gepflegten Frisur eingeräumt. Denn Montag öffnen auch die Haareschneider wieder ihre Läden.
Ab sofort können sich die Einwohner des Landkreises Sächsische Schweiz - Osterzgebirge freier als bisher bewegen. Da der Inzidenzwert seit über fünf Tagen unter 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner fiel, sind die nächtliche Ausgangssperre und der auf den 15-Kilometer-Radius rund um die Wohnung beschränkte Bewegungsbereich aufgehoben. Eine Belebung des Tourismus bedeutet dies jedoch keinesfalls. Alle Attraktionen wie die Felsenfestung Königstein oder die Wintersport-Anlagen bleiben geschlossen. Hotels dürfen nur Geschäftsreisende beherbergen.
Trotz Corona sollen die 44. Dresdner Musikfestspiele vom 14. Mai bis 12. Juni 2021 in einer abgespeckten Version über die Bühne gehen. Pandemiebedingt wird es bei Livekonzerten nur eine begrenzte Zuschauerzahl geben. Daneben sind Streamingangebote und Open-Air-Konzerte geplant. 2019 begrüßte das renommierte Klassik-Festival noch 58.000 Besucher, letztes Jahre musste es abgesagt werden.
Zehntausende Gebete wurden erhört, der 68-jährige Katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, kann bald wieder im würdigen Rahmen die Heilige Messe zelebrieren. Die seit einem Jahr dauernde Sanierung der Katholischen Hofkirche Dresden nähert sich der Vollendung. Dabei wurden u. a. das Kirchenschiff bis in 32 Meter Höhe neu geweißelt, 56 Kirchenfenster doppelt verglast, die Orgel von Genie Gottfried Silbermann (1683 - 1753) mit ihren 3000 Pfeifen gereinigt. Der Freistaat Sachsen als Eigentümer der Kathedrale, die zum großartigen Ensemble Residenzschloss, Fürstenzug, Stallhof, Johanneum und Taschenbergpalais zählt, übernimmt die 4,9 Millionen Euro Baukosten fast komplett.
Der Glaube an Gott, seinen Sohn und den Heiligen Geist, das Gebet und der regelmäßige Besuch von Gottesdiensten geht auch im Freistaat Sachsen immer mehr zurück. Der schwindende Einfluss des unsere Identität stiftenden, die Basis grandioser Architekturleistungen, den Kristallisationskern der meisten Städte bildenden sowie die Geschichte über Jahrhunderte begleitenden Christentums ist auch bei der Zahl der Konfirmanden ablesbar. Waren es 1991 noch über 11.000 Konfirmanden, werden in allen Kirchgemeinden Sachsens dieses Jahr nur 4700 erwartet.
Die milden Temperaturen erinnern nach der Eis- und Frostperiode jetzt bereits an das Frühjahr. Doch der geschmolzene Schnee könnte der Landeshauptstadt Dresden auch wieder Hochwasser bringen. Während am Freitag, dem 19. Februar 2021, der Dresdner Elbe-Pegel noch bei 3,12 Meter lag, wird ein starkes Ansteigen für die nächsten Tage erwartet. Schon zum Wochenbeginn wäre die Alarmstufe 1 denkbar, welche bei Pegelstand 4 Meter ausgerufen wird. Nach Meinung aller Experten ist für ein Elb-Hochwasser entscheidend, wie schnell die Schneeschmelze in den böhmischen Mittelgebirgen mit den Zuflüssen Eger und Moldau voranschreitet.
Sein Parzival in Christoph Heins "Die Ritter der Tafelrunde" war legendär. Ob in der "Dreigroschenoper", "Der Turm" oder "Die Ratten" - in über 100 Rollen verkörperte der 1941 in Bromberg geborene Staatsschauspieler Hanns-Jörn Weber außergewöhnliche Charaktere, hauchte mit seiner Kunst literarischen Figuren Leben ein. Von 1970 bis 2007 Mitglied des Ensembles des Staatsschauspiels und auch danach oft als Gast engagiert, zählte Weber zu den wenigen ganz markanten Köpfen des Großen Hauses am Zwinger. Am 17. Februar 2021 verstarb der geniale Mime im Alter von 79 Jahren. Ehre seinem Angedenken!
Ab Montag, den 22. Februar 2021, ist der Corona-Ausnahmezustand zumindest bei den traditionsreichen Dresdner Straßenbahnen beendet. Dann wechseln sie wieder vom 15-Minuten-Takt zum 10-Minuten-Takt! Diese kürzeren Wartezeiten bei den Schienenfahrzeugen sind ab Montag jedoch nicht alle Bus-Linien übertragbar. Lediglich stark frequentierte Bus-Linien werden kürzer getaktet. Experten schätzen, dass an den vergangenen Werktagen wieder etwa 300.000 Fahrgäste die Transportmittel der Dresdner Verkehrsbetriebe AG nutzten.
Für einen sechsstelligen Betrag erwarb die renommierte Sächsische Landesbibliothek jetzt den Nachlass von Koch-Genie Ernst Birsner (1935 - 2015). Der im badischen Kehl geborene Gastronom war ab 1962 Leibkoch des heute 81-jährigen deutschen Milliardärs Hubert Burda und gleichzeitig Chef des Kochstudios des Burda-Verlages. Im Laufe seines Lebens sammelte Birsner ca. 16.500 Menü- und Speisekarten und etwa 11.000 kulinarische Bücher und Handschriften. Darunter Menübücher und Küchenzettel von Königin Carola von Sachsen (1833 - 1907) und weiterer gekrönter Häupter und Monarchen Euroas.