Freunde von Dichterfürst Friedrich von Schiller warten schon lange darauf. Ostersamstag und Ostersonntag, jeweils 10 bis 17 Uhr, hat Dresdens kleines Museum wieder geöffnet. Das Schillerhäuschen im ehemaligen Weinberghaus an der Schillerstraße 19 ist ein wahrhaft historischer Ort. Hier vollendete Schiller die Ode "An die Freude" und das Drama "Don Karlos", entstanden mit dem "Geisterseher" und den "Philosophischen Briefen" Klassiker des Dichter-Genies.
Das Meisterwerk von Johann Sebastian Bach, die unvergleichliche Johannespassion, kommt Karfreitag, den 15. April 2022, unter der Kuppel der Frauenkirche wieder zur Aufführung. Das Konzert der Extraklasse beginnt 20 Uhr. Karten gibt's für 21 bis 69 Euro.
Eine Persönlichkeit des sächsischen Musiklebens hat unser dreifaltiger Gott zu sich gerufen: Landeskirchenmusikdirektor i. R. Gerald Stier. Der unermüdliche Streiter für die Kirchenmusik in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen und begnadete Organist entschlief jetzt im 82. Lebensjahr im Kreise seiner Familie. 1940 in Rathendorf bei Geithain geboren, wurde er 1963 Kantor an der Auferstehungskirche Dresden-Plauen. Sein großartiges Wirken wurde zuerst mit der Berufung zum Kirchenmusikdirektor, schließlich 1992 mit der Berufung zum Landeskirchenmusikdirektor, gewürdigt. Zu seinen unschätzbaren Verdiensten zählt die Einführung des Evangelischen Gesangbuches. Am 13. April, 10 Uhr, verabschieden wir uns mit einem Gedenkgottesdienst in der Auferstehungskirche Dresden-Plauen von dem großartigen Christen.
Von der privaten Pferdebahn entwickelte sich die Dresdner Straßenbahn seit 150 Jahren zum heutigen kommunalen, elektrischen und hochmodernen Verkehrsmittel. Seit 30 Jahren werden die Zeugen der Verkehrsgeschichte wie der Große Hechtwagen oder der Kleine Hechtwagen in einer ehemaligen Wagen- und Werkstatthalle in Trachenberge (Trachenberger Straße 38) aufbewahrt und präsentiert. Dieses am 2. Juni 1992 von 15 Enthusiasten mit 19 Fahrzeugen gegründete Straßenbahnmuseum verfügt derzeit über 38 Straßenbahnen, die von 150 Vereinsmitgliedern gepflegt werden.
So alt wie dieser Lindenbaum wird kein Mensch! Auf dem Gelände der Kirche von Dresden-Kaditz steht ein Baum, der am 8. April 1622 vom dortigen Schulmeister Paul Schulze gepflanzt wurde. Es ist der einzige Baum Sachsens in diesem Alter, dessen Pflanzdatum exakt bekannt ist. Einige Meter weiter - ebenfalls neben der Kirche - steht die noch viel berühmtere Kaditzer Linde, deren Alter auf über 800 Jahre geschätzt wird.
Heute feiern die Einwohner der Stadt Zittau in der Oberlausitz ein ganz besonderes Fest. Im Museum Kirche zum Heiligen Kreuz begehen sie den 550. Jahrestag eines mittelalterlichen Fastentuches, das europaweit einzigartig ist. Dieses 1472 von einem Gewürzhändler gestiftete Tuch (6,80 Meter breit, 8,20 Meter hoch, mit 90 Bibel-Motiven) eines unbekannten Meisters verhüllte 200 Jahre lang zur Fastenzeit den Altarraum der lokalen Kirche St. Johannis.
Im Mutterland des Protestantismus, wo Martin Luther in vielen Kirchen predigte und das Königshaus seit August dem Starken nur katholischer Konfession war, grassiert der Unglaube. Es wird immer weniger gebetet, in die Kirche gegangen und beim Gottesdienst oder Heiliger Messe in die Kollekte gespendet. Die Angst vor Teufel, Hölle und ewiger Verdammnis sinkt. Im Jahr 2021 traten 2068 Dresdner Bürger aus den großen Kirchen aus (Tendenz stark steigend: 2011 nur 1013 Austritte, 2015 schon 1578 Austritte, 2019 erhebliche 2005 Austritte). Die Gebühr dafür kostet ja auch nur 25 Euro. Pfarrer und Prälaten wünschen eine kräftige Erhöhung dieser "Heiden-Steuer", welche die Abspaltung von unserer heiligen Mutter Kirche zum profanen Verwaltungsakt macht.
Einer der uralten Bräuche der Sorben ist das Reiten in Festtagsgewändern auf geschmückten Pferden über zu segnende Felder, durch Auen, Wälder und Flure. Unter dem Klang der Glocken sorbischer Kirchen, mit Männergesang und Gebeten gen Himmel wollen Ostern gleich neun mächtige Prozessionen aufbrechen. Corona hatte das jahrhundertealte Brauchtum der Ureinwohner Sachsens torpediert.
Weil die Messe Dresden voll Flüchtlingen aus der Ukraine ist und hier ein Ankunftszentrum für diese aufgebaut wurde, stehen die Hallen in der nächsten Zeit für die bereits geplanten Veranstaltungen nicht zur Verfügung. Konzerte wie jene von Howard Carpendale, Ralf Schmitz und Luke Mockridge werden hier nicht stattfinden!
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Bewahrer des grafischen Nachlasses der Gestalterin Gertrud Kleinhempel (1875 - 1948) von den Deutschen Werkstätten Hellerau, leihen dem Kunstmuseum Ahrenshoop für eine vom 9. April bis 19. Juni dauernde Ausstellung jetzt 26 Grafiken. Nach jahrelangen Bauspekulationen wurde das reetgedeckte Haus der Künstlerin in Ahrenshoop am 28. Januar durch Brandstiftung total vernichtet und ihr Erbe damit ausgelöscht. Die Ausstellung soll noch einmal an sie erinnern.
Statt dem Schätzpreis von 80.000 Euro erzielte ein Block mit vier Briefmarken vom "Sachsen-Dreier" aus dem früheren Königreich Sachsen jetzt 260.000 Euro beim Briefmarkenauktionshaus Heinrich Köhler in Wiesbaden. Diese Marke kam am 29. Juli 1850 heraus, war ab 1. Juli 1850 gültig und wurde 1851 von einer neuen Make abgelöst. Damals sammelte die Marken, welche zur Beförderung von Zeitungen dienten, niemand. Da fast alle Restbestände als vernichtet gelten, gehört der "Sachsen-Dreier" heute zu den Kronjuwelen der Sammler.
Der 51-jährige Spitzengastronom Stefan Hermann, seit 2007 Betreiber des renommierten Konzertplatzes Weißer Hirsch mit Konzertmuschel, Biergarten und Wirtshaus, will Gründonnerstag wieder öffnen. Nicht nur die Tische und 400 Stühle sind neu, auch der Spielplatz entsteht komplett in neuem Antlitz. Bis zu 35 Mitarbeiter beschäftigt Hermann hier in Hochzeiten, will das Areal an der Dresdner Heide wieder zu einem Anziehungspunkt für Gäste machen.
Überall entlang der 60 Kilometer langen Sächsischen Weinstraße (480 Hektar Rebhänge) zwischen Pirna und Seußlitz füllen die gut 1500 Winzer die ersten Weine vom Jahrgang 2021 in die Flaschen. Obwohl die Erträge um 10 Prozent zurückgingen, Pilzbefall und Kirschessigfliegen den Rebstöcken zusetzten, ist es größtenteils ein guter Jahrgang geworden. "Feinfruchtig und elegant", lautet die Einschätzung der Kenner. Nur für vollmundige Rotweine gab es in dem feucht-warmen Sommer zu wenig Sonnenstunden.
Kommunen und Tourismusverband der Sächsischen Schweiz haben die sogenannte "Gästekarte mobil" ins Leben gerufen. Damit können Urlauber in den beteiligten Städten und Gemeinden den ÖPNV ohne zusätzliches Ticket nutzen. Die Erfinder schätzen, dass dieses Jahr 365.000 Gäste in den Genuss dieser Gästekarten kommen und das eigene Auto während ihres Urlaubs am Hotel oder der Pension stehen lassen.
Die auf 5,6 Kilometer langer Strecke durch den Großen Garten fahrende Parkeisenbahn (zu DDR-Zeiten "Pioniereisenbahn") startet am 10. April, 11.15 Uhr, mit der ersten Zugfahrt in ihre 73. Fahrsaison.