Russische Föderation digitalisiert Kriegsverlust-Bücher für Dresden
Die seit 73 Jahren in russischen Archiven lagernden Bücher, Handschriften und Musikalien werden für deutsche Forscher künftig nutzbar sein, ohne nach Moskau oder St. Petersburg zu reisen. Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) vereinbarte mit der Russischen Staatsbibliothek als ersten Schritt die Digitalisierung von 250 Musikhandschriften des 18. und frühen 19. Jahrhundert aus einst königlichem Besitz. Nach dem deutschen Raubzug auf russischem Territorium im Zweiten Weltkrieg hat sich die Russische Föderation vorbehalten, zahlreiche vor allem in Ostdeutschland requirierte Kunstwerke, Bücher und Archivalien zubehalten. Die SLUB zählt noch etwa 200.000 Bestandseinheiten als Kriegsverluste. In der Russischen Föderation geht man von etwa 3000 durch deutsche Truppen und Raub-Spezialorganisationen völlig zerstörten Denkmälern und 427 ausgeraubten Museen aus. Nach einer Zahl von 1957 fehlten allein in 64 Museen über 783.000 Exponate. Da waren die Verluste von zwölf großen Museen nicht aufgeführt.