Königliches Moritzburger Hellhaus soll in alter Pracht erstrahlen

Eins der imposantesten Zeugnisse barocker Parkgestaltung in Deutschland, das seit Jahrzehnten dem Verfall preisgegebene Schlösschen Hellhaus in Moritzburg bei Dresden, wird endlich saniert. 700 Meter nördlich von Barockschloss Moritzburg mitten im Friedewald-Forst auf einem Hügel gelegen, wurde es um 1787 erbaut. Der 1730 in Nowgorod geborene und 1798 in Dresden gestorbene Meister-Architekt Johann Daniel Schade errichtete das achteckige Gebäude mit zwei Geschossen und Mansardenwalmdach mit Mittelpunkt eines achtstrahligen Jagdsterns. Inmitten eines genialen Systems von Schneisen und Alleen wurde den Teilnehmern der kurfürstlich-königlichen Parforce-Jagden (Hetzjagden auf Pferden) vom Hellhaus-Dach per weißer Fahne angezeigt, in welche Richtung das Wild floh. Nach dem Untergang der Monarchie 1918 blieb das Hellhaus weiter im Besitz der Nachfahren des sächsischen Königshauses. Als diese 1945 aus ihrer Heimat fliehen mussten und später enteignet wurden, begann der Niedergang. Er gipfelte in der Brandschatzung des Hellhauses durch Kriminelle im Jahre 1988. Europaweit das letzte Zeugnis hochadeliger Jagdleidenschaft, lässt der Staatsbetrieb Sachsenforst das Gebäude bis Ende 2021 für 750.000 Euro zunächst an Dach und Fassade wieder herrichten.  

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