In memoriam Landeshistoriker Prof. Karlheinz Blaschke
Mit dem am Weihnachtstag des Jahres 2020 in seinem Haus im Moritzburger Gemeindeteil Friedewald verstorbenen Archivar und Historiker Prof. Dr. habil. Karlheinz Blaschke hat unser dreieiniger Gott einen der letzten sächsischen Heroen der Landesgeschichtsschreibung - den Nestor der sächsischen Geschichtsforschung nach dem II. Weltkrieg - zu sich berufen. Der am 4. Oktober 1927 in Schönlinde, Tschechoslowakei, geborene Fachmann war von 1992 bis zu seiner Emeritierung 1998 der erste Inhaber des Lehrstuhls für sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden. Zu DDR-Zeiten als "bürgerlicher Historiker" diffamiert, wurde der Einfluss des bekennenden Christen nach 1990 überwältigend. Zu den nachhaltigsten Taten von Blaschkes Wirken zählt sein 2006 vollendetes "Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen" mit Sachinformationen zu etwa 6000 existierenden und verschwundenen Orten, seine Neubewertung des als "Judas von Meißen" über Jahrhunderte verschmähten sächsischen Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521 - 1553) und das Eintreten für ein vereintes Mitteldeutschland auf dem Gebiet der Länder Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt als "historischer Auftrag Sachsens".