Große Schau über einen vergessenen Expressionisten
Den 1895 in Hamburg geborenen und 1965 in Bischofswerda gestorbenen Expressionisten Carl Lohse verschlug es 1919 nach Kriegseinsatz als Richtschütze und britischer Gefangenschaft ins sächsische Bischofswerda. Hier förderte der Armaturenfabrikant Karl Hebenstreit mittellose Künstler. In Bischofswerda heiratete er in ein Kolonialwarengeschäft ein, fand seine Modelle im Armenhaus. Als Zeuge Jehovas wurde er von der Gestapo überwacht, seine Kunst als entartet verdammt. In der DDR stand er unter Formalismus-Verdacht. Das Museum Bautzen, welches 84 Gemälde, Zeichnungen und Drucke von ihm beherbergt sowie die Leihgaben eines privaten Sammlers ließen jetzt die wichtige Exposition "Carls Lohse - Jeder Mensch ist irgendwie ein großer Gesang" entstehen (geöffnet bis 14. September im Stadtmuseum Bautzen).