Ex-Kruzianer Hermes Helfricht brilliert in Bonn mit vergessener Oper "Li-Tai-Pe"

Er war Kruzianer und sogar Erster Chor-Präfekt unseres weltberühmten Dresdner Kreuzchores, wurde mit dem renommierten Rudolf-Mauersberger-Stipendium verabschiedet. Nach Stationen als Dirigent in Erfurt und St. Gallen brilliert der 1992 geborene Radebeuler Hermes Helfricht nun seit 2018 als Erster Kapellmeister am Theater Bonn und des dortigen Beethoven Orchesters. Sonntagabend gelang ihm mit der Wiederentdeckung der seit den 1940er Jahren nicht mehr gespielten Oper "Li-Tai-Pe" des Clemens von Franckenstein (1875 - 1942) ein musikalischer Geniestreich. Trefflich fand das A-Orchester unter seiner wohldurchdachten Einstudierung und schwungvollen Stabführung zu jenem vom Komponisten ersonnenen Stil, der faszinierend zwischen filmmusikalischer Leichtigkeit und spätromantischem Pathos balanciert. Das Sänger-Ensemble mit Koryphäen wie Anna Princeva und der ausgezeichnet agierende Chor, denen vom Pult aus ein musikalischer Teppich bereitet wurde, bestachen durch außergewöhnliche Textverständlichkeit. Bravo-Rufe und minutenlanger tosender Applaus verdeutlichen die Begeisterung des Premierenpublikums. Deutschlandfunk Kultur überträgt diese Opernpremiere am 13. August 2022 ab 19.04 Uhr!  

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