Enkelin des letzten Sachsen-Königs Friedrich August III. verstorben

Sachsens Adel trauert um eine Hochadelsdame, welche durch Gnade der Geburt Prinzessin von Sachsen war und sich dieser Ehre stets würdig erwies, im Gegensatz zu anderen ihrer Sippe mit einem geachteten Beruf selbst den Lebensunterhalt bestritt: Dr. med. Mathilde Prinzessin von Sachsen entschlief 82-jährig am Abend des 17. März in ihrer letzten Wohnung in Sistranz/Tirol. Im Kirchlein zu Sistranz nahe Innsbruck gab es eine Andacht. Sie fand neben ihrem so tragisch aus dem Leben geschiedenen Sohn auf dem Westfriedhof in Innsbruck die letzte Ruhe. Dr. Mathilde Prinzessin von Sachsen wurde am 17. Januar 1936 in Bamberg geboren, verlebte ihre Kindheit u. a. auf Schloss Wachwitz bei Dresden. Sie erlebte Enteignung, Flucht und Vertreibung der ehemals regierenden sächsischen Königsfamilie. Nach Abitur in Bregenz nahm sie das Studium der Medizin in München auf, welches sie mit einer Promotion an derselben Universität abschloss. Bis zum Ruhestand praktizierte sie als Kinderärztin und Spezialistin für Hautkrankheiten in München, Innsbruck, Zürich und Davos. Sie heiratete am 12. November 1968 Johannes Heinrich Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha in Kloster Andechs. Am 17. November 1969 wurde Sohn Johannes Albert - der designierte Chef des Hauses Wettin albertinischer Linie - in Innsbruck geboren. Am 21. August 1987 stürzte dieser beim Bergsteigen am Ortler in Südtirol ab. Zehn Jahre später gehörte sie zur 7-köpfigen Erbengemeinschaft, welche durch langwierige Verhandlungen mit dem Freistaat Sachsen im Laufe der Jahre rund 40 Mio. Euro als Entschädigung für ihnen geraubte Kunstschätze in Antiquitäten, Immobilien und Bargeld erhielten. Ihr Wirken als Wohltäterin verdient ewige Anerkennung. Möge die edle Prinzessin von Sachsen an der Seite unseres dreifaltigen Gottes ihre ewige Ruhe finden. 

 

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